Rezension

Wenn Vorurteile blind machen

Die Farben des Windes -

Die Farben des Windes
von Tanja Bern

Bewertet mit 5 Sternen

Rebecca tat mir gerade zu Anfang der Geschichte unendlich leid. Ihre Eltern interessiert es nicht, was ihre Tochter will. Sie soll am besten den Mund halten und nach ihrer Pfeife tanzen. Selbst Rebeccas Bruder scheint mehr zu sagen zu haben als Rebecca. Umso mehr habe ich mich gefreut, als Rebecca endlich den Mut findet, für sich und ihre Wünsche einzustehen. Gerade dies führt aber auch dazu, dass Rebecca von einer in die nächste Schwierigkeit stolpert und ich mir nicht sicher war, wie die Geschichte für sie und Noah ausgehen wird. Weswegen ich mit ihr gelitten, geschimpft und viele Male über die Engstirnigkeit ihres Vaters den Kopf geschüttelt habe.

Neben Rebeccas und Noahs Geschichte wird in einigen Kapiteln auch die Geschichte von Adrian Maywood, einer von Rebeccas Vorfahren und Inner Soul erzählt, die beide ebenfalls dem Hass und der Engstirnigkeit einiger Menschen ausgesetzt sind. Durch sie alle erfahren wir einiges über die Native Americans und die First Nation, ihre Lebensweise, was ihnen früher angetan wurde und mit welchen Schwierigkeiten sie noch heute zu kämpfen haben. All das wird von der Autorin sehr einfühlsam und mit viel bedacht geschildert und hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Denn im Grunde sollte doch der Mensch selbst zählen und nicht seine Herkunft. Was durch Rebeccas Verhalten und Ansichten ebenfalls wie die ihrer Tante Clara immer wieder hervorgehoben wird. Denn für beide zählt wirklich nur der Mensch.

Gerade die Landschaft beschreibt die Autorin so bildgewaltig, dass ich sie vor Augen hatte und mich regelrecht an Ort und Stelle versetzt gefühlt habe. Zudem hat sie es geschafft, die friedliche Atmosphäre einzufangen, die Rebecca und Noah umgibt, wenn er ihr seine besonderen Plätze zeigt, sodass ich sie ebenfalls gespürt habe. Alle Personen wurden von ihr so beschrieben, dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte.

 

Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte über die aufkeimende Liebe zwischen Rebecca und Noah, die durch die Vorurteile von vor allem Rebeccas Vater unter keinem guten Stern steht. Weswegen ich umso mehr mit den beiden mitgefiebert, mitgelitten und geschimpft haben, wenn ihnen mal wieder ein Stolperstein in den Weg gelegt wurde.