Rezension

1203 & 2010...

Dogma - Raymond Khoury

Dogma
von Raymond Khoury

Bewertet mit 3 Sternen

Konstantinopel 1203: Kreuzritter belagern die Stadt. In der Nacht gelingt einer Gruppe Tempelritter der Ausbruch durch die feindlichen Linien. Doch sie kommen nicht weit. Istanbul 2010: Ein iranischer Archäologe macht eine ungeheuerliche Entdeckung. Und überlebt es nicht. Wenige Tage später wird eine Frau entführt. Nur einer kann sie retten. Er muss dafür brisante Akten stehlen ' aus dem geheimsten Bestand der vatikanischen Archive. Und es beginnt eine tödliche Jagd: von einem Kontinent zum anderen, über Gebirge hinweg bis tief ins Innere der Erde.

Hat man 'Scriptum' gelesen, trifft man hier einen alten Bekannten wieder: Reilly, der am Anfang dieses Buches einen Fehler begeht. Diesen muss er natürlich wieder richten. Ich war gespannt, ob er dazu in der Lage war.

Beginnend finden wir uns in Konstantinopel wieder, denn nur aus der Vergangenheit kann Gegenwart entstehen. Die Einschübe mit den Tempelrittern haben mir sehr gut gefallen. Sie waren spannend und der Schreibstil von Khoury hat mir hier sehr gut gefallen. Schade nur, dass es immer weniger solcher Einschübe gibt.

Reilly riskiert alles. Damit ist er prädestiniert dafür über das Ziel hinaus zu schießen und falsche Prioritäten zu setzen. Eine Frau bringt natürlich alles durcheinander und auch diese kennt man auch 'Scriptum': Tess. Sie lebt und atmet für ihre Forschung. Warum also denkt Reilly sie ist völlig frei von Gier? Ich habe es auf die Liebe geschoben, dass er, wenn es um Tess geht, nicht nachdenkt. So entstehen noch ein paar Fallstricke.

Was mir nicht gefallen hat, ist, dass Reilly nie Zeit zum Luftholen hat, zum Nachdenken. Wie er gerade denkt und warum erfährt man selten, denn er ist immer auf der Flucht. Es fliegen Autos in die Luft, es gibt Hetzjagden und dazwischen mal zwei Seiten Gespräche. Die Handlung bestand fast nur auch Flucht und nochmals Flucht.

Schade, denn die Verschwörungstheorie war eine gute Idee. Die Tempelritter ein tolles Thema und Reilly hat Ecken udn Kanten. Aber wenn man diese nicht sieht und sie den Charakter nicht formen, bleibt etwas auf der Strecke. Auch das Ende erinnert mich zu sehr an 'Scriptum', hätte aber ein individuelleres Ende verdient.

3 Sterne von mir.

Kommentare

Noki97 kommentierte am 15. Oktober 2013 um 15:05

Inhaltsangabe spare ich mir an dieser Stelle. Ich habe das Buch jetzt innerhalb von wenigen Tagen gelesen, es liest sich gut und flüssig, ist rasant und wird nicht langweilig, insbesondere die Ausführungen zu der Geschichte, dem Background, sind kurz und knackig. Bösewicht Zahed ist gelungen kompromisslos.

Meine Kritik ist doch die Story! Hätte insgesamt vielleicht ausgereifter sein können, insbesondere das Ende als Reilly und Tess etwas in einer Wohnung bei der Frau finden.... Aber das ist meine subjektive persönliche Meinung. Trotzdem bereue ich den Kauf des Buches nicht, der Kauf war zufällig, da ich gar nicht mitbekommen habe, das es mit Dogma einen Nachfolger von Scriptum gab.