Rezension

explodierende Menschen und plumpe Werbung für das erste Buch

Dogma - Raymond Khoury

Dogma
von Raymond Khoury

Bewertet mit 0.5 Sternen

1204 bringen Tempelritter einen geheimen Schatz in Sicherheit. Dabei werden sie hinterhältig ermordet.

1310 wollen drei Tempelritter, die sich vor der Inquisition in Acht nehmen müssen, diesen Schatz bergen und ihren Orden damit wieder aufbauen.

2010: Drei Archäologen werden entführt von einem skrupellosen Mann, der den Schatz sucht. Einer der drei Archäologen ist Tess, die Freundin des FBI-Agenten Sean Reilly. Dieser macht sich auf die Suche nach seiner entführten Freundin und ist dem Verbrecher schon bald auf der Spur.

Die Personen bleiben farblos, werden kaum beschrieben, haben kaum Emotionen. Der historische Hintergrund ist nur der Aufhänger. Mit der Historie wird sich ansonsten kaum auseinander gesetzt, über die Tempelritter wird gerade einmal das Allernötigste berichtet. Schon nach wenigen Seiten beginnt dann die Action, indem im Vatikan eine Bombe explodiert. Danach bleibt die Action auf diesem hohen Level, eine Bombe nach der anderen explodiert, dazwischen rasante Autofahrten, Kämpfe oder andere Verfolgungen, immer mal wieder unterbrochen von den absolut menschenverachtenden Handlungen des Terroristen, dem Menschenleben vollkommen egal sind.

Ich hatte mich auf dieses Buch wirklich gefreut, denn es ist nach der Zusammenfassung des Verlages genau das, was ich gerne lese. Die Enttäuschung dann war groß. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet. Stattdessen reiht sich eine sinnlose Action-Szene an die nächste. An sich mag ich Action ganz gerne, aber hier ist es einfach nur langweilig. Man kann auch nicht miträtseln, weil aus dem Umfeld nichts berichtet wird, man nicht irgendwie mehrere Handlungsstränge zusammenpuzzeln muss. Der geschichtliche Hintergrund wird ebenfalls nicht näher beleuchtet, auch die damaligen Tempelritter liefern sich mit ihren Gegenspielern nur eine Verfolgungsjagd nach der anderen. Dazwischen immer wieder die nervigen Hinweise auf den ersten Band, die so plump sind, dass sie mich an die Werbeunterbrechung in einem Film erinnert haben, denn sie sind auch noch völlig überflüssig. Obwohl ich es sonst nicht mache, hab ich nach über der Hälfte schließlich abgebrochen, denn ich fand es unerträglich und nur noch Zeitverschwendung.

Meiner Ansicht nach ist dies hier der völlig missratene Versuch, an einen Erfolg anzuknüpfen. Ein Buch, das höchstens für Action-Fans geeignet ist, die gerne auch mal einen Menschen explodieren sehen.

Kommentare

sphere kommentierte am 03. August 2015 um 23:03

Unerwähnt bleibt, dass es sich um den dritten Teil der Reihe handelt; hast du dies bei der Rezension bedacht? Wusstest du es?