Rezension

2. Band der Mercy-Reihe

Mercy 02: Erweckt - Rebecca Lim

Mercy - Erweckt
von Rebecca Lim

Bewertet mit 4 Sternen

Die Acht haben Mercy gezwungen, den Körper von Carmen Zappacosta und ihre große Liebe Ryan Dayley zu verlassen. Als sie diesmal erwacht befindet sie sich im Körper der 19-jährigen Lela Neill. In ihren Träumen begegnet sie nach wie vor Luc, ihrem Geliebten, doch etwas hat sich verändert. Sie kann sich an ihre vorherigen Leben erinnern, aber nicht an ihre Zeit als Carmen. Warum nicht, wer blockiert ihre Erinnerungen?

So wenig Mercy auch weiß, so weiß sie dennoch, dass sie eine Aufgabe während ihres Souljacking mit Lela hat, doch worin diese besteht ist nicht offensichtlich. Schnell wird klar, dass Lela alles andere als ein bis dato erfolgreiches Leben hatte. Ihr Vater hat die Familie verlassen und ihre Mutter Karen hat sich und ihre Tochter mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Doch dann wurde Karen krank, Krebs, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann es mit ihr zu Ende geht. Nach der Erkrankung ihrer Mutter hat Lela das College verlassen und arbeitet nunmehr als Bedienung, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Mutter zu verdienen.

Schnell stellt Mercy fest, dass sich das Leben, dass Lela führt nicht nur sozial von den vorherigen unterscheidet - schlimmer noch, sie ist in Australien. Wie soll sie es nur schaffen, Ryan jemals wieder zu sehen? Der Zufall kommt ihr zu Hilfe. In dem Lokal, in dem sie arbeitet, dem "Green Lantern" hält sich jeden Tag der IT-Spezialist Ranald auf, der ihr ein Profil in einem sozialen Netwerk einrichtet, mit dessen Hilfe sie mit Ryan in Kontakt treten kann. Und tatsächlich gelingt es ihr, sich Ryan anzunähern, sodass sie gemeinsam eine Flucht planen - doch der Tod, der bereits in Karens Nähe lauert, sieht in seinem Plan vor, zwei Seelen an sich zu nehmen. Kann Mercy das Schicksal noch ändern?

Was für eine gelungene Fortsetzung! Der Plot schließt unmittelbar an den 1. Band der Reihe "Gefangen" an und wurde detailliert ausgearbeitet, ohne ausschweifend zu werden und erlaubt dem Leser einen Einblick in eine Welt von einer aufopferungsvollen Tochter, die ihr persönliches Glück über das der schwer erkrankten Mutter stellt. Auch in diesem Band wurde Protagonistin Mercy wieder sehr eindrucksvoll dargestellt und ich war erfreut mitzuerleben, wie die Entwicklung ihrer Persönlichkeit weiter voranschreitet, ohne jedoch auch nur annähernd an den Perfektionismus heranzureichen, den es in so vielen Jugendbücher gibt. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm zu lesen und dieser hat mich so vereinnahmt, dass ich das Buch förmlich in einem Rutsch durchgelesen habe. Auf den nächsten Band der Reihe "Besessen" bin ich bereits jetzt sehr gespannt und habe ihn mir in der Bücherei schon reservieren lassen.