Rezension

5 gute Sterne

Der Näher - Rainer Löffler

Der Näher
von Rainer Löffler

Bewertet mit 5 Sternen

Titel: Der Näher
Autor: Rainer Löffler
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 464
Reihe: Band 3 um Martin Abel

Klappentext von Amazon
Ein Thriller wie ein Stich ins Herz
In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten ...

Zum Inhalt
In Gummersbach im Bergischen Kreis werden zwei schwangere Frauen vermisst. Der leitende Kommissar Thomas Borchert allerdings hält den Fall für abgeschlossen, denn es wurden von beiden Frauen verfasste Abschiedsbriefe geschrieben. Damit ist für ihn der Fall erledigt.
Hauptkommissar Martin Abel aus Stuttgart ist nach seinem letzten, ziemlich heftigen Einsatz, von seinem Vorgesetzten aus der Schusslinie genommen und nach Gummersbach versetzt worden, um dort zu überprüfen, ob der Fall wirklich so "kalt" ist, wie von Thomas Borchert behauptet. Er ahnt nicht, dass er Martin Abel genau dorthin schickt, wo das nächste Grauen auf ihn wartet, denn der Fall ist bei weitem nicht kalt, ganz im Gegenteil, denn eine verfolgte Joggerin stürzt in eine künstliche Höhle und bei ihrer Rettung entdecken Martin Abel und Team etwas, was sie so noch nicht erlebt haben und wohl auch nie wieder erleben werden...

Meine Meinung
Dies ist mein erstes Buch von Rainer Löffler, aber garantiert nicht mein letztes!
Rainer Löffler hat einen Thriller geschrieben, dem es an nichts mangelt. Seine Idee ist nicht neu, aber dennoch einzigartig. Die Umsetzung ist mehr als gelungen. Spannend und flüssig erzählt. Atmosphärische Handlung. Lokalkolorit. Sympathische, authentische Protagonisten. Kranke, herzlose, ebenso authentische Antagonisten.
Die Geschichte baut sich langsam aber durchweg interessant und vor allen Dingen spannend auf. Man erfährt, was geschehen ist und worum es geht. Man bekommt durch die Ermittlungen Einblick in die bizarre Geschichte. Es werden nur ganz wenige falsche Fährten gelegt, was dafür sorgt, dass man als Leser immer "up to date" ist, aber auf sich allein gestellt. Bis zum Schluss ahnt man nicht, wer der Näher ist.
Rainer Löffler hat sehr gut recherchiert. Er hat die Entwicklung der Geschichte sehr gut durchdacht, so dass auch einzelne Handlungen absolut glaubhaft sind.
Die Charaktere haben Ecken und Kanten, aber mal nicht die typischen, die man aus anderen Thrillern gewohnt ist (Alkohol, Zigaretten, Schweißgeruch, etc.). Rainer Löffler schreibt auf einem ganz anderen Niveau und das mitten in Deutschland. Er bedient sich dabei, wie man aus dem Nachwort erfährt, dabei der Hilfe von der Kriminalpolizei und der Gerichtsmedizin, was man dem Buch auch deutlich anmerkt, denn es taucht Wissen auf, was der "normale Leser" so einfach nicht hat, wenn es um z. B. um typische Waffen in Deutschland geht, etc.
Die Geschichte nimmt stetig Fahrt auf und wenn man denkt, es ist zu Ende, kommt erst der große Paukenschlag.

Bei Amazon steht, dass dieses Buch nicht für Leser unter 16 geeignet ist. Für mich als absolut tierlieben Menschen gab es mehrere Beschreibungen von Handlungen, die mich entsetzt haben, aber eine Handlung, die wahrlich nichts für Kinder ist und eigentlich auch definitiv nichts für Veganerinnen, wie mich...

Mein Fazit
Ein sehr gut geschriebener Thriller, der nichts zu wünschen übrig lässt.
Es gibt eine Szene, die etwas "schwach" dargestellt war, weil sie sich von ihrem Ablauf her widersprochen hat, aber dafür einen halben Stern abziehen? Auf keinen Fall!
Wer Thriller mag die blutig und ermittlerisch sind, aber auch auf psychischer Ebene was zu bieten haben, der wird seine Freude an dem Buch haben.