Rezension

Abschied und Neuanfang

Trauer ist eine lange Reise - Georg Koeniger

Trauer ist eine lange Reise
von Georg Koeniger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Es gibt inzwischen viele Bücher über Pilgerreisen auf dem Jakobsweg. Ein bisschen Mode ist es schon auch, auf dem Jakobsweg zu pilgern. Dabei hat jeder seine eigenen Gründe. Was ist nun also das Lesenswerte an diesem Buch? Es geht nicht in erster Linie um das Pilgern, sondern um das Abschied nehmen. Georg Koeniger hat mit seiner Frau Andrea viele Radtouren gemacht. Beiden standen mitten im Leben, als bei ihr plötzlich Lungenkrebs diagnostiziert wurde. Trotz infauster Prognose wollte sie nicht aufgeben. Ihr Ziel: Nach Santiago de Compostella wandern. Sie hat es nicht geschafft. Nun unternimmt Georg Koeniger diese Reise für sie und erinnert sich an die Zeit mit seiner Frau, an das Leben mit der Erkrankung und die Zeit danach.
Obwohl immer wieder zwischen den Zeiten hin- und hergesprungen wird, findet man sich immer schnell zurecht, in welchem Erzählstrang man sich befindet. Die Sprache ist klar und einfach. Hin und wieder auch ironisch und humorvoll (der Autor ist Comedian). Das Buch macht nachdenklich, über den Umgang mit Krankheit und Tod, das Abschiednehmen und den Neuanfang.