Rezension

Absolut lesenswert

Solange wir leben -

Solange wir leben
von David Safier

 David Safier erzählt die Lebensgeschichte seiner Eltern auf einer gleichen Zeitachse, mal aus Sicht des Vaters, mal aus Sicht der Mutter. Dabei wechselt jeweils die Schriftart: die des Vaters mit Kapitälchen eher altmodisch, die der Mutter moderner ohne, was auch den Altersunterschied der beiden exemplarisch hervorhebt. 
Während sein Vater über eine Flucht aus Deutschland nachdenkt, ist seine Mutter noch ein Dreikäsehoch. Aufgrund der verschiedenen Lebenspläne ist es fast undenkbar, dass die beiden sich finden und lieben werden. Und doch ist es so. Ihre Liebe wird berührend beschrieben, ist mal sehr schön, mal sehr traurig und dann auch auf der Zerreissprobe. Nichts wird beschönigt oder verklärt. Und durch die Familienfotos kann man sich die beiden auch bildlich vorstellen.
Safier ist ja eher als Autor lustiger Bücher wie "Mieses Karma" bekannt. Wer so ein Buch erwartet, ist hier falsch. Aber mit seinem Buch "28 Tage lang" hat er bewiesen, dass er auch anders kann. Mit diesem Buch ist es ihm wieder gelungen, welches ich uneingeschränkt weiterempfehle.