Rezension

Ein Leben wie ein Roman

Solange wir leben -

Solange wir leben
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

"Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten", so schreibt David Safier selbst über seinen Roman. Es stimmt. Das Leben von Joschi und Waltraud verläuft so, dass man meinen könnte, das hat sich der Autor ausgedacht. Aber es ist die echte tragische Geschichte seiner Eltern.

Optisch durch zwei Schriftarten getrennt berichtet er abwechselnd über Joschis und Waltrauds Leben. Wir erfahren etwas über Joschis Leben in Wien, seine Flucht vor den Nazis, den Tod der meisten seiner Familienmitglieder und sein Leben beim Militär in Israel, bevor er dann zur See fährt.

Waltraud wächst in ärmlichen Verhältnissen in Bremen auf, macht eine Lehre bei Karstadt, heiratet Friedrich und bekommt eine Tochter. Doch dann erkrankt Friedrich schwer und stirbt.

Es ist ein Zufall, dass sich Waltraud und Joschi treffen. Sie heiraten und alles scheint gut zu sein. Aber so einfach ist das Leben nicht. "Leben heißt leiden" sagt Waltraud immer wieder.

Joschi und Waltraud bekommen einen Sohn, David. David Safier berichtet auch über ihn, wie über die anderen Mitglieder seiner Familie, mit einem Blick von außen. Erst im letzten Kapitel wendet er sich direkt als David an die Leserin oder den Leser. Ist es ein Happy End? Lesen Sie selbst. Es lohnt sich.