Rezension

Adas Geheimnis

Wie Spuren am See - Die Erbin -

Wie Spuren am See - Die Erbin
von Sibylle Baillon

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie schloss die Augen, bereute nichts. Wie war er noch gewesen, dieser hauchzarte Duft? Nur noch einmal genießen, nur noch einmal durch die flammenden Lichter tanzen, nur noch einmal küssen, lieben, den süßen Schmerz empfinden...“

 

Das Buch beginnt mit einem sehr poetischen Prolog. Er steckt voller Sehnsucht nach Vergangenem. Von wem er handelt, zeigt sich erst viel später.

Die Autorin hat einen stimmungsvollen und spannenden Roman geschrieben. Er lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, sondern verbindet verschiedene Themen. Es gibt einen Blick in die Vergangenheit, eine aufkeimende Liebe und nicht zuletzt eine heftige Prise Krimi

Der Schriftstil passt sich der Handlung an und ist dementsprechend abwechslungsreich..

Die eigentliche Handlung beginnt im Jahre 2017 im Dezember. Bernd plant gerade mit Isabella den Tag, als das Telefon klingelt. Der Anruf gilt Isabella.

 

„...Bitte verzeihen Sie die frühe Störung. Ich rufe Sie in einer wichtigen Angelegenheit an und wollte Sie erwischen, bevor sie das Haus verlassen. Es geht um eine Erbschaft...“

 

Isabella hat ein Haus am Bodensee geerbt. Die Erblasserin allerdings ist ihr völlig unbekannt. Schon hier zeigt es sich, wie sehr es in der Ehe zwischen Bernd und Isabella kriselt. Bernd ist pragmatisch. Er sieht nur das Geld und meint, es müsse sofort eine Makler mit dem Verkauf beauftragt werden. Das stößt Isabella bitter auf. Sie ist freiberufliche Fotografin und kann es sich leisten, kurzerhand an den Bodensee zu fahren. Der Notar gibt ihr einen gut gemeinten Rat.

 

„...Sicherlich werden Sie einiges über unsere gute Ada herausfinden. Ihr Privatleben soll recht geheimnisumwoben gewesen sein. Aber graben Sie lieber nicht zu tief...“

 

Nach dieser Ansage passiert das, was eigentlich normal ist. Isabellas Neugier ist geweckt. Sie hofft, im Haus die gesuchten Informationen zu finden. Zunächst aber stößt sie auf bezaubernde Bilder, die von Ada gemalt wurden. Außerdem lernt sie Chris kennen, Autor und Nachbar von Ada.

Als besonderes Stilmittel werde ich ab und an mit Adas Vergangenheit konfrontiert. Das heißt, dass ich manchmal wesentlich mehr weiß als Isabella.

Während der Recherchen kommen sich Isabella und Chris näher. Bernd lässt nichts von ich hören.

Gut gefallen hat mir die eingebundene Sage vom Bodensee. Auch der Winterspaziergang und das Eislaufen waren romantische Momente, die sehr poetisch beschrieben wurden.

 

„...Jedes Mäuerchen trug ein Hütchen, jede Bank ein Deckchen, jeder Baum ein Mäntelchen. Alles Harte und Hässliche blieb unter einer dicken Schneeschicht verborgen...“

 

Nach und nach wird vor Isabella das Leben von Ada aufgeblättert. Eines aber bleibt noch im Dunkeln: Warum wurde gerade sie zur Erbin bestimmt? Hinzu kommt, dass sie sich verfolgt und beobachtet fühlt. Gönnt ihr jemand das Erbe nicht?

Weihnachten verbringt Isabella bei ihren Eltern. Ein Zufallsfund dort führt zu den Antworten, die sie lange gesucht hat.Jetzt legt die Handlung nochmals rasant an Tempo zu.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier führt eine altes Familiengeheimnis zu einer fesselnden Handlung.