Rezension

Agatha will es wissen

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1) -

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
von Bente Storm

Bewertet mit 4 Sternen

„...Es war mühsam. Ein toter Körper war nicht so einfach zu bewegen. Ziehen. Schieben. Luftholen...“

 

Diese Sätze finden sich fast am Anfang des Buches. Was vorher passiert ist, bleibt im Dunkeln.

Die Autoren haben eine spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil transportiert sehr viel Nordseefeeling.

Ausrechnet an ihren freien Tag, an dem Agatha mit dem Boot unterwegs ist, findet sie eine Wasserleiche. Sie ist Mitglied der Wasserschutzpolizei, muss den Fall aber an die Kripo abgeben. Das passt ihr gar nicht. Gern würde sie selbst ermittelt. Dabei handelt sie sich nicht nur Ärger mit ihrem Chef, sondern auch mit Victor von der Kripo ein. Ihr Chef warnt sie:

 

„...Du musst dich nicht dumm anstellen. Ich weiß, dass du dich gerade in Kripoarbeit einmischst, und ich möchte, dass du das auf der Stelle lässt...“

 

Der Tote war Mediator im Auftrag der Oberbürgermeisterin. Vor der Küste soll ein Windpark gebaut werden. Dazu ist es notwendig, die vielfältigen Meinungen unter einen Hut zu bringen. Jeder des Teams könnte mehr oder weniger vom Tod des Mediators profitieren, ob Gegner oder Befürworter. Deutlich werden die unterschiedlichen Standpunkte und ihre Begründung herausgearbeitet. Letztendlich geht es aber allen nur ums Geld.

Victor, der erstmals eine Ermittlung leiten darf, hat aber noch ein privates Problem. Seine kleine Schwester Ana könnte sich den falschen Freundeskreis gesucht haben.

Nebenbei erfahre ich einiges über die Gefahren der Nordsee.

 

„...Wahnsinnig gefährlich. Man schwimmt raus, und dann ist es wie ein Sog., Rippströme können auf zweieinhalb Meter pro Sekunde beschleunigen, dagegen kommen nicht mal Olympiasieger an...“

 

Schneller als gedacht kenne ich als Leser den Täter, während die Polizei noch im dunkeln tappt. . Dann aber gibt es einen weiteren Toten. Hängen die Fälle zusammen? Lars, Victors Vorgesetzter, ist sehr unsympathisch. Anstatt sein Team zu motivieren, wirft er ihnen Inkompetenz und Untätigkeit vor.

Ab und an gibt es norddeutsche Mundart. Das passt ins Geschehen. Kleine Kostprobe gefällig?

 

„...Wer Dag för Dag sein Arbeit deit, un immer op´n Posten steiht, und deit dat goot und deit dat geern, de kann sik ok mol amüseern...“

 

Letztendlich ist es Agathas Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der Fall logisch gelöst wird.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.