Rezension

Nordseekrimi – der durch seine Figuren lebendig wird

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1) -

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
von Bente Storm

Bewertet mit 5 Sternen

An ihrem freien Tag fährt Agathe Christensen mit ihrem kleinen Boot auf der Elbe und sieht dabei einen Mann im Wasser treiben. Als Mitglied Wasserschutzpolizei in Cuxhaven weiß sie was zu tun ist. Sie sichert den Mann und kann recht schnell vor Ort feststellen, dass er tot ist und informiert die Kollegen. Beim Toten handelt es sich um Gunther Fluth, der als Mediator im Streit um den Neu- bzw. Ausbau des Windparks vermitteln soll. Hier sieht die Kripo Cuxhaven auch ihren Ermittlungsansatz. Die Leitung der Soko übernimmt Victor Carvalho. Es ist der erste fall, in dem er die Leitung übernimmt. Seine Unsicherheit, seine Zweifel all das kommt beim Lesen sehr gut zum Ausdruck. Jeder fängt schließlich mal an Verantwortung zu übernehmen und als ein zweiter Toter entdeckt wird, weitet sich die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet auch noch aus.

Sehr erfrischend, sicher nicht nach Dienstvorschrift handelnd, fand ich Agathe. Mit ihrem Job bei der Wasserschutzpolizei ist sie nicht richtig glücklich. Viel lieber würde sie selbst in dem Fall der Wasserleiche ermitteln. Die Ausbildung dazu hat sie. Darum baut sie sich auch aus einem Seesack eine eigene Leiche, übergibt sie dem Wasser an der Stelle von der sie meint, dass auch der Täter das Opfer dort ins Wasser geworfen hat. Nicht ahnend, dass auch andere auf ihre Wasserleiche aufmerksam werden. Ein wenig naiv, was sicher ihrer Jugend zu verantworten ist. Trotzdem fand ich ihre Aktion zum Schmunzeln. Ich mag diese Figur.

Lange Zeit bleibt unklar was hinter den Morden steckt. Das bringt Spannung und das gepaart mit den abwechslungsreichen Charakteren, machte für mich das Buch zu kurzweiligem Lesevergnügen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.