Rezension

Ahdieh ist eine Wortkünstlerin

Das Herz aus Eis und Liebe - Renée Ahdieh

Das Herz aus Eis und Liebe
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit Zorn und Morgenröte, zählt Renée Ahdieh zu meinen Lieblingsautoren. Ich freute mich daher ihre zweite Dilogie mit diesem Band abschließen zu können.

Ich liebe die Dialoge
Der erste Band dieser Dilogie endete ja mit einem Wumms: Der schwarze Clan wird versprengt, Okami gefangen genommen und Mariko  muss nun wieder die Rolle der folgsamen Verlobten spielen und versucht gleichzeitig die Machtspiele des Palastes zu verstehen.
Da dieses Buch vornehmlich im Palast spielt, kann man sich schon denken, dass es etwas weniger actionreich zugeht, als beim Vorgänger. Stattdessen haben wir das intrigante Leben am Hofe und Mariko, die versucht, sich allein mit ihrem Verstand in dieser giftigen Umgebung zurecht zu finden und noch dazu Okami zu befreien.

Das etwas ruhigere Tempo wird von manchen Rezensenten kritisiert, mir hat es jedoch nichts ausgemacht, was vor allem daran lag, dass die Autorin, wie ich finde, stiltechnisch, im Vergleich zum Vorgänger, wieder einen Sprung nach vorne gemacht hat. Der Stil wirkt poetischer und märchenhafter und das hat mir sehr gut gefallen. Selbstverständlich können sie, wie immer bei Ahdieh, auch die Dialoge wieder sehen lassen. Mariko und Okami haben nicht oft die Gelegenheit zu reden, dennoch kann auch dieses Buch wieder mit gewitzten Schlagabtausche aufwarten.

Und da war es auch schon vorbei
Wofür ich jedoch einen Punkt abziehe, ist das Ende. Das kam mir nämlich dann doch zu schnell. Gut gefallen hat mir die Entwicklung eines gewissen Prinzen, jedoch bleiben noch ein paar Fragen offen und das finde ich sehr schade, da es ja nun mal der Abschluss der Reihe ist. So wird z.B was hinter dem Pakt den Okami und Tsuneoki mit einem Dämon schließen nur angeschnitten und auch die Konsequenzen (dass sie keine Kinder haben dürfen) wird am Ende gar nicht mehr thematisiert, obwohl das für Mariko ja schon wichtig sein dürfte. Da hätte ich mir einfach noch ein bisschen mehr Ausführlichkeit zum Abschluss gewünscht.

Fazit:
Der zweite Band ist ruhiger und mehr von den Intrigen am Hof geprägt, als der Vorgänger, dank des besseren und poetischen Stils, hat es mich aber gut unterhalten. Zum Ende hätte das Buch sich aber noch etwas mehr Zeit lassen können.