Rezension

Altbekannt und doch immer wieder schön

Mord zur Vorspeise - Janet Laurence

Mord zur Vorspeise
von Janet Laurence

Bewertet mit 5 Sternen

Es war schön alte Bekannte wiederzutreffen. Und auch der Fall hat mich überzeugt. Kurzum: das Buch hat mich überzeugt.

Schon über die ersten Zeilen des Buches habe ich mich gefreut. Es war einfach schön alte Bekannte wiederzutreffen, habe ich doch bereits ein paar Fälle mit Darina Lyle und William Pilgram gelöst. Deswegen habe ich mich wirklich gefreut wieder ins Leben der beiden einzutauchen. Man muss sie einfach mögen, auch wenn sie gleich mal mit streiten anfangen – aber das kennt man von den beiden ja. Sie zanken und lieben sich während der gesamten Geschichte in altbekannter Manier. Es ist so eine Art unterhaltsamer, liebenswürdiger Running Gag, der sich durch die gesamte Krimireihe zieht.

Normalerweise ist Darinas ungewünschte Einmischung in Williams Ermittlungsarbeit ein weiterer dieser durchgängigen Elemente, doch dieses Mal hält sie sich erstaunlich zurück. Vielleicht weil sie zu sehr damit beschäftigt ist ein marodes Hotel zu einem Erfolg zu managen. Darina kocht und organisiert also wieder und William ermittelt im Mord einer erdrosselten jungen Frau. Der Fall kommt nur langsam ins Rollen, aber immerhin. Die Hinweise mehren sich und ich habe immer mehr Ideen im Kopf, was vorgefallen sein könnte.

Da man sowohl Darinas, als auch Williams Sicht erfährt, hat man als Leser einen leichten Wissensvorsprung, aber keinen so großen, dass die Spannung verloren geht. Durch die verschiedenen Blickwinkel wird auch die Geschichte um den Mordfall herum interessanter. Wenig überraschend schaffen Darina und William es mal wieder ihre Beziehung unnötig zu verkomplizieren.  Und auch das Hotelleben sorgt für einige unterhaltsame Seiten im Buch.

Stellenweise ist dieser Erzählstrang sogar viel mehr im Vordergrund als der Mordfall. Es dreht sich alles um das Hotel, die Weihnachtsfeier und all die kleinen Dramen, die damit einhergehen. Aber ich kenne die Krimireihe inzwischen gut genug um zu wissen, dass auch in diesen Episoden, die scheinbar nichts mit dem Mordfall zu tun haben, Hinweise versteckt sind. Ich speichere also jeden kleinen Verdacht im Hinterkopf ab, genieße die Geschichte genossen und stelle schließlich fest, dass Darina die bessere Ermittlerin ist. Sie hat die Ereignisse richtiger zusammengesetzt als ich. Aber so soll es ja auch sein. Jetzt hätte ich Lust gleich noch einen Fall der Reihe zu lesen.