Rezension

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Am Ende der Treppe - Pubertät ist nicht einfach

Am Ende der Treppe, hinter der Tür - Sabine Ludwig

Am Ende der Treppe, hinter der Tür
von Sabine Ludwig

Bewertet mit 3 Sternen

Jugendbuch um die Verliebtheit in einen Lehrer, einen Mord und das Teenagerleben im Allgeimeinen. Nicht schlecht, aber auch kein Pageturner!

Martha ist 16, ihr Vater ist gestorben, die Mutter hat einen neuen Lebenspartner, der noch eine 5-jährige, nervige Tochter und genau da muss Martha wohnen. Sie ist unzufrieden mit dieser Situation, mitten in der ersten Verliebtheit - ausgerechnet in den Englischlehrer - und liebt es, zu malen. Also ist sie diejenige, die das Bühnenbild für "Endstation Sehnsucht" entwirft und gestaltet. Sie träumt vor sich hin, wie sie mit Miller zusammenkommen könnte. Ihr Bühnenoutfit kommt per Post (natürlich bei ebay ersteigert) und landet bei der Psychologin, die ein Stockwerk über Martha wohnt. Tagelang ist diese nicht erreichbar. Martha findet einen versteckten Ersatzschlüssel und holt sich ihr Päckchen. Als sie es wieder zurückbringen will, damit es nicht auffällt, dass sie in der Wohnung war, wird sie Ohrenzeuging des Mordes an Frau Dr. Dernburg. Ihre Feundin Jill bringt sie auf die Idee, das zu Geld zu machen ...

Martha mag "die Glatze", wie sie den Freund ihrer Mutter nennt, rundweg nicht. Wirklich Grund dazu hat sie eigentlich nicht und so wird das im Laufe des Buches ein wenig nervig. Johannes ist sehr nett zu ihr, behandelt sie keinesfalls "zweitklassig" und ist besser zu ihr, als es ihr eigener Vater war. Ihre Schwärmerei für Miller und die Blindheit für die Realität und die Zuneigung, die ihr von einem Klassenkameraden entgegengebracht wird, ist sie blind. Poppy ist sowieso ihr schlimmster Albtraum. Martha ist ANTI. Das ist zwar für Teenies nicht ungewöhnlich, aber es bremst die Story, die erst am Ende dramatisch wird. Da leider wird es auch ziemlich lächerlich und abgedroschen. Lässt sich der Rest noch tatsächlich als real möglich ansehen, handeln die Personen am Ende doch reichlich "seifenopermäßig".

Die Zielgruppe ist 14-17 Jahre. Stellenweise finde ich das nicht wirklich treffend, möchte da aber auch nicht zu streng sein. Das Buch liest sich leicht und flüssig, auch wenn es keinen besonders guten Spannungsbogen hat. Die Ansprüche der Teenis sind heute doch höher, als manche Autoren glauben. Alles in allem würde ich gerne 3,5 Sterne geben. Da dies nicht möglich ist und es definitiv keine vier Sterne verdient hat, runde ich in diesem Fall auf drei Sterne ab.