Rezension

Ein spannendes und berührendes Buch über Verlust

Am Ende der Treppe, hinter der Tür - Sabine Ludwig

Am Ende der Treppe, hinter der Tür
von Sabine Ludwig

Als ich den Klappentext gelesen hatte und das Buch begann, war ich zunächst nicht überzeugt. Doch das Buch steigerte sich von Kapitel zu Kapitel.

Am Ende der Treppe, hinter der Tür (Sabine Ludwig)

Rowohlt Taschenbuchverlag

Die Autorin

Sabine Ludwig wurde 1954 in Berlin geboren. Sie studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie und arbeitete nach dem Abschluss als Gymnasiallehrerin. Schnell wechselte sie zur Regieassistentin, wurde Pressereferentin und arbeitete als Rundfunk-Redakteurin. Sabine Ludwig veröffentlicht inzwischen vor allem Kinderbücher und ist für den Rundfunk und diverse Printmedien auch als freie Journalistin tätig. Sabine Ludwig lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Am Ende der Treppe, hinter der Tür

Als die 16jährige Martha zufällig Ohrenzeugin eines Mordes wird, weiß sie nicht mehr weiter. Sie hätte in der Wohnung gar nicht sein sollen, alles nur wegen diesem dummen Kleid und dieser Theateraufführung, war doch alles Jills Idee. Als ihr junger Lehrer Alexander Miller ihr eine wichtige Rolle im englischen Theaterstück gibt, geht es für Martha ein wenig bergauf, wie lange ist sie schon in Miller verliebt? Das ist ihre Chance. Doch leider interessiert sich zuhause eher niemand wirklich dafür und immer noch sitzt ihr das schlechte Gewissen im Nacken, da sie wegen der Mordsache nicht zur Polizei gegangen ist. Da Martha sich in der Wohnung des neuen Freundes ihrer Mutter nicht wohl fühlt und genervt von dessen kleiner Tochter Penelope ist, beschließt sie sich dieses Wissen zu eigen zu machen und den Mörder zu erpressen. Denn sie braucht Geld für eine eigene Wohnung. Die Probleme zuhause häufen sich, doch der Mörder springt auf den Erpressungsversuch an…

Fazit

Als ich den Klappentext gelesen hatte und das Buch begann, war ich zunächst nicht überzeugt. Doch das Buch steigerte sich von Kapitel zu Kapitel. Der Schreib- und Erzählstil des Autors ist sehr ansprechend und einfach zu lesen. Allerdings finde ich, dass der Titel des Buches nicht wirklich zum Inhalt passt, denn die Treppe, um die es scheinbar geht, taucht erst am Ende des Romans auf und spielt bis dahin eher keine Rolle.

Anfangs war ich ziemlich genervt von Martha, aber auch von ihrer Mutter Constanze und der kleinen Schwester Poppy. Der einzige, der eine wirklich sympathische Person zu sein schien, war Johannes, der Vater von Poppy und neuer Freund von Constanze. Er kümmert sich wirklich rührend um Poppy und versucht auch an Martha heranzukommen. Sie lässt ihm jedoch keine Chance.

Genau anders herum erging es mir mit Jill, anfangs fand ich sie cool, sympathisch und interessant, später nervte sie mich nur noch. Nicht nur, dass sie auf Martha herum hacken musste, sie ätzte auch nur noch, nicht zuletzt mit ihrem Trip nach London. Ebenso verhielt es sich mit dem Inhalt des Buches. Martha tritt als eher an sich selbst zweifelndes und unzufriedenes Individuum auf, welches sich eher selbst im Weg steht. Nach und nach steigert sich jedoch die Handlung und Martha merkt, dass sie sehr wohl eine Rolle in der Familie spielt.

Als Poppy dann in großer Gefahr schwebt, wächst Martha über sich hinaus. Ein spannendes und berührendes Buch über Verlust, den Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen, Selbstzweifel und Familie.

http://immer-mit-buch.blogspot.de/2014/01/am-ende-der-treppe-hinter-der-...