Rezension

Spannend, trotz kurzzeitigen Längen.

Am Ende der Treppe, hinter der Tür - Sabine Ludwig

Am Ende der Treppe, hinter der Tür
von Sabine Ludwig

Bewertet mit 3 Sternen

Charaktere
Fangen wir mit der Protagonistin Martha an. Martha ist 16, lebt mit ihrer Mutter, deren neuen Freund und dessen kleiner Tochter Poppy unter einem Dach und ist alles andere als glücklich mit dieser Gesamtsituation.
Sie hasst Poppy, sie hasst den neuen Freund ihrer Mutter und eigentlich hasst sie ihr komplettes Leben.
Diese derartig negative Einstellung ging mir gehörig auf die Nerven.Und dann war Martha auch noch so dermaßen in ihren Englischlehrer verknallt, was eher an eine 12-Jährige als an eine 16-Jährige erinnerte. Es nervte gewaltig. Daher war mir Martha ,als eine der wichtigsten Personen in diesem Buch, wahnsinnig unsympathisch.
Doch ein Glück gab es auch Charaktere die nicht alles nur schwarz - weiß sahen, wie zum Beispiel Marthas beste Freundin Jill, welche mir im Gegensatz zu Martha sehr sympathisch war. Sie bildete das komplette Kontrastprogramm zu der negativ eingestellten Martha.
Auch die kleine Poppy brachte mit ihrer kindlichen Ausgelassenheit ein bisschen Schwung in das Buch.

Schreibstil & Aufbau
Der Schreibstil war für ein Jugendbuch auch dementsprechend einfach gehalten. Die Seiten ließen sich zügig lesen und obwohl erst nach der Hälfte des Buches die eigentliche Handlung richtig los ging,war es dennoch in keinster Weise langweilig.
Zwischen der Handlung tauchen nebenbei immer mal wieder Tagträume von Martha auf, in denen sie von ihrem Englischlehrer träumt und sich die absurdesten Situationen ausmalt à la "Es klingelt an der Tür, er steht da und sagt "Marta ich kann nicht ohne dich leben"...Oh man diese Tagträume gingen mal gar nicht.Und waren meiner Meinung nach überflüssig.

Fazit
Das Buch mit dem tollen Cover hat mich so neugierig gemacht, das ich mich wahnsinnig freute als ich es in den Händen hielt.
Die Autorin kannte ich nicht und auch war dies mein erstes Jugendbuch aus dem Verlag.
Als ich das Buch laß fragte ich mich die ganze Zeit wann es denn nun zu dem Mord der Nachbarin kommt?! Denn in der ersten Hälfte beschäftigte sich die Autorin hauptsächlich mit Martha und ihrer wahnsinnig negativen Einstellung zu jedem.
Man lernte ihre Familiensituation kennen, ihre Freunde, die Schule, den Lehrer in den sie total verliebt ist usw.
Doch trotzdem konnte ich das Buch ab der ersten Seite nur noch schwer weglegen, es raubte mir sogar ein paar Stunden Schlaf, da ich immer wieder das Licht nachts anknipsen musste um weiter zu lesen.
Auch wenn mir Martha mit ihrer negativen Einstellung und ihrem krankhaften Verliebtsein in ihrem Lehrer wahnsinnig auf den Geist ging, mochte ich dieses Buch dennoch. Allein aus dem Grund, weil bis zum Ende nicht klar war, wer diese Nachbarin umgebracht hat. Klar gab es den ein oder anderen wo man als Leser dachte "Hm der könnte es gewesen sein!" Aber das Ende belehrte mich eines Besseren.
Daher gebe ich diesem Buch auch gute 3 Sterne. Die Handlung , gerade ab der Hälfte, war Top! Wenn Martha mich nicht so genervt hätte,und die Tagträume nicht gewesen wären , hätte ich diesem Buch locker 4 Blumen gegeben.