Rezension

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jugendfreier, solider Krimi

Am Ende der Treppe, hinter der Tür - Sabine Ludwig

Am Ende der Treppe, hinter der Tür
von Sabine Ludwig

Martha ist im Teenageralter und besucht ein Gymnasium in Berlin. Seit dem Krebstod des Vaters vor 2 Jahren ist sie nicht mehr so wirklich glücklich, sie ist schon längst keine Einser-Schülerin mehr und unglücklich in den neuen Englischlehrer verliebt. Ihre Mutter hat zwischenzeitlich einen ebenfalls verwitweten Arzt mit 4-jähjriger Tochter Penelope, genannt Poppy, kennengelernt und beschlossen zu diesem zu ziehen. Poppy ist ein fröhliches Kind und freut sich über den Familienzuwachs, aber Martha gefällt die neue Lebenssituation und das Babysitten von Poppy überhaupt nicht. Jetzt bekommt sie noch weniger Aufmerksamkeit von ihrer Mutter geschenkt. Sie fühlt sich immer mehr fehl am Platz und würde zu gerne mit ihrer Mutter allein in einer schönen Wohnung leben, aber dazu fehlt es natürlich auch an den finanziellen Mitteln, da der Verdienst des Vaters entfällt und ihre Mutter ohnehin froh ist, daß sie bei ihrem neuen Lebensgefährte keine Miete zahlen muß, da sie auch noch Schulden ihres Mannes abzutragen hat.

Marthas wichtigste Bezugsperson ist ihre Freundin Jill, eine sehr selbstbewußte junge Dame, die immer gerne den Ton angibt und Martha leicht unterbuttert. Vincent, ein Mitschüler der beiden, ist ganz offensichtlich in Martha verliebt, aber sie interessiert sich nicht für ihn und hängt lieber ihren Tagträumen mit Mr. Miller, dem Englischlehrer, nach. In dessen Theater-AG wirken Jill und Martha auch mit, Martha allerdings nur aus dem Grund, um Mr. Miller nah zu sein, währen Jill ohnehin Schauspielerin werden will. Als ein Theaterstück aufgeführt werden soll, ist dies der Anfang von Geschehnissen, die Martha in die missliche Lage bringen, einen Mord mitanhören zu müssen. Der Polizei kann sie davon nichts erzählen, weil sie in eine fremde Wohnung eingedrungen war. Sie berichtet alles Jill und diese kommt schließlich auf die gefährliche Idee, den Mörder zu erpressen. So könnte Martha an Geld kommen und mit ihrer Mutter vielleicht wieder alleine leben. Erst noch sehr zaghaft, aber später fest entschlossen, zieht Martha den Plan durch und bringt sich und Poppy damit in schreckliche Gefahr.

Der Roman las sich sehr gut. Ich habe ihn fast an einem Stück durchgelesen. Explizit wurde er nicht als Jugendbuch beschrieben, aber man merkt diesem Krimi schon an, daß eine Kinder- und Jugendbuchautorin die Urheberin dieses Werks ist. Dies tut der Spannung aber keinen Abbruch. Endlich mal ein solider, jugendfreier Krimi, den auch schon junge Heranwachsene lesen können. Zudem behandelt der Roman neben den Mord noch ein anderes ernstes Thema, vor dem Kinder und Jugendliche nicht genung sensibilisiert werden können.