Rezension

Amüsante Unterhaltung in naiver Schreibweise

Der Große Garten - Lola Randl

Der Große Garten
von Lola Randl

Bewertet mit 2.5 Sternen

In diesem Buch berichtet Lola Randl von ihrem Landleben im Dorf Gerswalde in der Uckermark. In kurzen Episoden, jeweils versehen mit einer Überschrift (und vorbildlich aufgelistet im Inhaltsverzeichnis am Ende), erzählt sie von ihren Erfahrungen und Kenntnissen über die Gartenarbeit, sowie über das Leben im und mit dem Dorf. Es ist eine völlig andere Welt als jene in der Stadt und wenn sie beschreibt, wie die Stadtmenschen voller Begeisterung die Einfachheit des Landlebens idealisieren, spart sie auch nicht mit Selbstironie (sie war schliesslich auch ein Stadtmensch). So liest es sich durchaus amüsant, wenn man erfährt wie die Kreativen ins Dorf einfallen und sich überlegen, welche Workshops sie anbieten können, um dann bei primitiven Techniken zu landen, die man aber nicht so nennen soll.
Die naive Malerei des Einbands spiegelt den Stil des Buches wider - konsequent wird in einem Tonfall erzählt, der von einem ziemlich unbedarften, kindlich unbefangenem, treuherzigem und etwas einfältigem Menschen stammen könnte. Doch da es sich um eine Art Teilautobiographie handelt und die Autorin eine erfolgreiche Regisseurin ist, ist wohl davon auszugehen, dass sie es bewusst als Stilmittel eingesetzt hat, vielleicht um ihren Status darzustellen, als Neuankömmling im Dorf. Mich jedenfalls begann nach ca. zwei Dritteln des Buches diese Schreibweise zu nerven. Ein Beispiel: " Ich habe gleich gesagt, dass der Liebhaber die Nachbarin nicht vergessen darf. Aber dann hat er sie doch vergessen, und jetzt will die Nachbarin die Kinder nicht mehr bei sich haben. Ich hab gesagt, dass er jetzt zu ihr rüber muss und das wieder hinbiegen, aber er hat gesagt, dass sie jetzt wahrscheinlich schon im Nachthemd ist. Aber dann ist er trotzdem gegangen."
Hätte die Autorin bzw. der Verlag sich auf 200 Seiten beschränkt, hätte ich das Buch vermutlich mit einem Lächeln zufrieden zugeschlagen, denn Frau Randl hat durchaus etwas zu erzählen. Sowohl die historischen Begebenheiten von Gerswalde wie auch Diverses aus ihrem Privatleben (ob real oder nicht sei dahingestellt) lesen sich interessant und unterhaltend. Aber so viel Naivität ist mir dann doch zu viel.

Kommentare

Schokoloko28 kommentierte am 03. Februar 2020 um 19:47

Am Ende hat es mich auch nicht begeistert. Die ersten 20 Seiten fand ich lustig.

Yexxo kommentierte am 03. Februar 2020 um 19:49

Wie weit bist Du denn dann gekommen? Seite 21 ;-) ?

Schokoloko28 kommentierte am 03. Februar 2020 um 19:56

Nein bis 30 ;-) Dann hat es mich genervt!

Yexxo kommentierte am 03. Februar 2020 um 20:00

"Lach" Ich habe tatsächlich bis zum Ende durchgehalten, aber ca. ab der Hälfte nur noch diagonal gelesen. Du hast sicher nichts Wichtiges verpasst ;-)

Schokoloko28 kommentierte am 03. Februar 2020 um 20:09

Das dachte ich mir ;-)