Rezension

Anders …. aber gut anders

Die 100 - Kass Morgan

Die 100
von Kass Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

Eine packende Mischung aus »Der Herr der Fliegen« und »Die Tribute von Panem«
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können …

Reihe: 
1. Die 100
2. Die 100 - Tag 21
3. Homecoming (Veröffentlichungsdatum derzeit noch nicht bekannt!)

kurze Einblicke: 

Doch Bellamy hatte sein ganzes Leben lang nichts als Dummheiten gemacht, und er hatte nicht vor, jetzt damit aufzuhören.

(Seite 32)

Er beugte sich hinab und küsste sie auf die Stirn. "Was hast du so in ungefähr fünfundsiebzig Jahren vor?" flüsterte er.
"Mein Gebiss in ein Glas mit Reinigungsflüssigkeit legen", erwiderte Clarke lächelnd. "Warum?"
"Weil ich gerade eine Idee für unser erstes Date auf der Erde habe."

(Seite 70)

Bevor Clarke reagieren konnte, spürte sie schon seine Lippen auf ihrem Mund. Eine Stimme in ihrem Hinterkopf drängte sie, sich loszumachen, doch sie wurde vom Geruch seiner Haut und der Kraft seiner Umarmung zum Schweigen gebracht.

(Seite 164)

die Charaktere

Clarke ist eine starke Persönlichkeit was durchaus etwas mit ihrer Herkunft zu tun hat. Auf dem Mutterschiff als Tochter eines Ärztepaares beißt sie sich durch und will ebenfalls Ärztin werden. Sie kämpft für Gerechtigkeit und kann keinen Leiden sehen, weshalb es auch letztendlich zum Eklat kommt, indem sie nicht nur ihre Eltern verliert sondern auch ihren Freund. Allerdings sind ihre Eltern tot, mit ihrem Ex-Freund dagegen wird sie tagtäglich konfrontiert und er lässt nicht ab!
So etwas macht stark, wütend und manchmal vll. auch nicht gerade objektiv. Aber sie steht zu ihren Entscheidungen, auch wenn sie gelegentlich daran zweifelt.

Bellamy ist ein toller Charakter, der für seine Schwester alles tun würde. Nicht dass er nur den großen Bruder verkörpert und Octavia beschützt. Er würde ihr sogar die Sterne vom Himmel holen! Für ihn hat Familie einen sehr großen Stellenwert und jeder der in diesen kleinen Kreis aufgenommen wird, darf sich glücklich schätzen. Er ist sehr dominant, aber auch gerecht.

Wells hingegen ist eine graue Maus. Mag sein das es mit seinem schlechten Gewissen Clarke gegenüber zu tun, oder einfach da er der Sohn des Präsidenten ist wofür er eigentlich nichts kann. Aber er behauptet sich auch wenn er ständig das Genick einzieht und sich duckt, aus Angst er könnte Clarke komplett verlieren. Aber er will sie auch damit beeindrucken, sollte es aber besser wissen, das genau so ein Typ Mann bei einer Frau nicht (mehr) landen kann.

Glass ist Wells beste Freundin und hat sich gegen eine Fahrt zur Ende entschieden Wegen der Liebe! Viel zu lange war sie in Haft und hat Luke allein lassen müssen, ohne jegliche Erklärungen. Umso schlimmer ist es, als sie sieht was sie erwartet …

Octavia spielt hier eine kleinere Rolle, die zwar ständig präsent wird durch ihren Aufmerksamen Bruder, sie aber eher noch die zurückhaltende schüchterne kleine Schwester ist. Aber auch stille Wasser sind ja bekannt tief und schmutzig!

Buch vs. Serie

Zu meiner Person muss gesagt werden, dass ich in der Serie ein absoluter Finn- Fan bin und es derzeit echt schade finde, dass wir Raven auf der Erde nun willkommen heißen mussten. Bellamy ist jetzt nicht unbedingt mein Fall, da er mir einfach zu brutal daher kommt und jedem vermitteln möchte, dass er das auch ist. Auch wenn wir den weichen Kern erahnen, steht der zu seiner boshaften Art!
Im Buch wiederum ist mein Favorit gerade Bellamy! Er zeigt hier eine weichere Seite von sich, auch wenn er der Jäger unter den übrigen 95 ist. Er ist von Anfang an aufgeschlossen und nicht abweisend, zieht mit Clarke an einem Strang und die Rückblicke sind feinfühliger.

Andere Charaktere im Buch, wie auch in der Serie gibt es im Gegenüber nicht, was dazu führt das es andere Handlungsstränge gibt und die Schwerpunkte total verlagert sind. Eigentlich ist die Serie nur eine anfängliche Unterstützung für das aufkommende Kopfkino, da ansonsten beides mehr unterschiedlich als gleich ist. Das fängt bei unterschiedlichen Charakteren an, geht über die Namensgebungen der Raumstationen und einzelnen Plots, die wiederum natürlich auch zu einem anderen Ergebnis führen. Aber da die Filmrecht vor dem Buch verkauft wurden, hat man wahrscheinlich nur sehr wenig bis gar keine Einfluss.
Aber es ist jetzt auch wirklich nichts schlimmes, man muss es eben nur getrennt betrachten!

Aber nun lassen wir die Serie mal Außen vor:
Das Buch ist in seinen Kapiteln in den stärksten Charakteren untergliedert zwischen denen wir Wechseln und die der Geschichte eine tiefe geben die nicht verwirrt, sondern mehr aufklärt da wir uns mit den Ausgesetzten auf der Erde, und den daheimgebliebenen auf der Station befinden.
Wir bestaunen die Technik auf der Phoenix und die Natur auf der Erde!

Die Charaktere so wie sie hier dargestellt sind, sind trotz ihres Vorstrafenregisters sehr verbunden und fair. Auch wenn Anfangs der typische Hahnenkampf erfolgt wer Anführer spielen darf, bleiben sie sachlich und größtenteils vorurteilsfrei. Gewalt als solches, gibt es hier nicht. Hier werden keine großen Intrigen geplant und das zwischenmenschliche dominiert. Sie haben verstanden, dass man gemeinsam an einem Strang ziehen muss, wenn man überleben möchte!

Auch die Liebe und die Zuneigung spielt hier eine größere Rolle als gedacht, und so ist es erstaunlich wer plötzlich zueinander findet.

Die Serie an sich diente hier wirklich nur als anfängliche Unterstützung fürs Kopfkino. Doof hier ist deshalb das Cover, da dies definitiv die Serie zeigt mit Charakteren die es im Buch nicht gibt. Schade ;-(

Autorin und das Buch

Die Autorin hat sich hier echt was einfallen lassen, was sich in der Kombination der Kapitel, der Charakter und der gesamten Geschichte ziemlich viel Fülle mit sich trägt. Aber ich hatte zu keinerlei Probleme der Geschichte/n zu folgen und habe sie spannend verfolgt.

Lediglich die lästigen Namenschreibfehler waren es, die mir immer wieder aufgefallen sind aber nicht geschadet haben, da ich sie rechtzeitig erkennen konnte. Ein sehr beliebter Fehler wäre in den Glass- Kapitel die Namensgebung Clarke!

Fazit

Wenn man die Serie ausblendet und das Buch alleine sieht findet man hier durchaus gefallen und freut sich auf den Folgeband, der bereits im Januar erscheinen wird