Angenehm lesbare Milieustudie: Big Sky Country
Bewertet mit 5 Sternen
Callan Winks Bildungsroman "Big Sky Country" ist eine leicht lesbare, leise, aber trotzdem unterhaltsame Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten, schönen Wortbildern und vielen Nebeninformationen beispielsweise über Gruppen wie die Amish People und die Hutterer und hat mir ausnehmend gut gefallen. Das mich ansprechende Cover passt sehr gut zum erzählten Geschehen. Protagonist ist August, welchem wir zunächst auf der kleinen elterlichen Farm in Michigan/USA begegnen, wo er mit seiner aus wohlhabendem Hause stammenden Mutter und seinem aus ärmlicheren Verhältnissen herkommenden Vater lebt. Der "Standesunterschied" war von Anfang der Beziehung an schwierig, die Mutter wohnte auch bereits in einem Nebenhaus, obwohl die äußere Form und der freundlich-höfliche Umgang miteinander gewahrt blieb, so dass "Augie" eine weitgehend unbelastete Jugend verleben konnte. Als der Vater dann jedoch mit der jungen Farmarbeitsaushilfe Lisa ein sexuelles Verhältnis beginnt, kommt es zur Trennung des Ehepaares und die Mutter verlässt mit ihrem Sohn die kleine Farm.. Beide ziehen weit weg und Augie besucht den Vater, der inzwischen fest mit Lisa zusammen lebt, nur selten. Dafür sammelt er mit der neuen Nachbarin erste sexuelle Erfahrungen. Schließlich begleiten wir ihn auch noch auf eine abgelegene kleine Farm nahe Billings, Montana/USA, wo er gänzlich zum Erwachsenen wird.
Fazit: Eine zugleich ereignisreiche und entschleunigende, auf jeden Fall aber angenehm zu lesende Milieustudie.