Rezension

Anna Schneider hat es geschafft einen spannende Jugendthriller zu mit einem Hauch von Märchen zu kreieren. Packend, etwas vertr

Blut ist im Schuh - Anna Schneider

Blut ist im Schuh
von Anna Schneider

Nach dem Tod von Amelies Mutter verliebt sich ihr Vater in eine andere Frau. Sie wollen zusammenziehen und Amelie möchte ihm nicht im Weg stehen, aber eigentlich möchte sie nicht wegziehen und erst recht nicht zu seiner neuen Freundin Heike und deren Tochter Sarah. Ihr Vater ist ständig auf reisen, sie ist allein mit ihrer neuen Familie, die alles andere als nett zu ihr ist (modernes Aschenputtel). Sarah versucht ihrer Stiefschwester zu schaden, aber Amelie ist ja auch selbst schuld. Sie ist einfach zu klug, zu hübsch und zu nett. Wann geht das Spiel zu weit? Und was ist mit Ben, dem Jungen den beide Mädchen gut finden?

In den letzten Jahren kamen immer mehr moderne Märchen bzw. Märchenadaptionen auf den Markt, so kennen (und lieben) die meisten die Werke von Gabriella Engelmann, die sich vorwiegend an Jugendliche richten. Hier haben wir es auch wieder mit einem Jugendbuch zu tun, allerdings eher mit einem spannenden Jugendthriller.
Die ersten paar Seiten gingen etwas holprig, da ich so meine Probleme mit dem Schreibstil hatte. Ich konnte mich aber schnell an ihn gewöhnen und dann ist es mir immer schwerer gefallen das Buch aus der Hand zu legen. Achtung – akute Suchtgefahr!
Die Handlung wird größtenteils abwechselnd aus Amelies und Sarahs Sicht erzählt, vereinzelt Kapitel allerdings auch aus der Sicht einer anderen Person, einer Person die die beiden beobachtet. Sarah wird zwar als die böse Schwester dargestellt, da wir aber auch ihre Sicht der Dinge erfahren, kann man ihre Beweggründe teilweise verstehen. Schließlich gibt es immer Gründe warum eine Person so geworden ist oder warum sie in einer Situation so reagiert.
Ich fand es mal wieder sehr erfrischend ein Buch mit kurzen Kapiteln zu lesen. Ich persönlich komme so viel schneller durch das Buch, weil ich viel häufiger die Gelegenheit habe es zu unterbrechen (ich bin ein Kapitel-Leser), was ich dann aber nicht mache. “Ach, ein Kapitel geht doch noch.” “Und noch eins.” usw.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. So haben wir auf der einen Seite die anscheinend perfekte Amelie, die jedoch zu nett ist frühzeitig ihre Meinung zu sagen. Auf der anderen Seite ist die “böse” Sarah, die mit niemandem klarkommt, überall aneckt und eigentlich viel größere Probleme hat, als man auf den ersten Blick sieht.
Die komplette Jugendthriller-Reihe aus dem Planet Girl Verlag besticht durch ihre wunderschönen Cover, welche mir sehr gut gefallen. Leicht kitschig, durch den Scherenschnitt dann aber doch etwas mysteriös. Der Buchschnitt wird zusätzlich durch eine Ranke geschmückt, welche sich ebenfalls auf den Seiten wiederfindet.
Man kann zwar ein paar Elemente aus dem Märchen Aschenputtel wiederfinden, allerdings wird nicht diese klassische Märchenwelt geschaffen, so steht der Thriller mehr im Vordergrund. Eine Mischung aus den Märchenadaptionen von Gabriella Engelmann und “Schwarz wie Schnee” von Jutta Wilke erwartet den Leser.
Auch wenn es ein Jugendbuch ist, so es hat es mir mit meinen 25 Jahren ausgesprochen gut gefallen. Dieses Buch können definitiv auch junggebliebene Erwachsene lesen!