Rezension

Annika Bengtzon ermittelt

Jagd - Liza Marklund

Jagd
von Liza Marklund

Bewertet mit 3 Sternen

Der Geschäftsmann und konservative Politiker Ingemar Lerberg wurde grausam gefoltert in seinem Haus aufgefunden. Seine Frau ist verschwunden. Der Fall wird von Nina Hoffmann, die gerade bei der Kripo angefangen hat, bearbeitet. Dann gibt es einen weiteren Fall. Ein Obdachloser zeigt die gleichen Folterspuren. Wie hängen die beiden Fälle zusammen?

Seinerzeit hatte ein Artikel von Annika Bengtzon im Stockholmer Abendblatt dafür gesorgt, dass die Steueraffäre Lerbergs öffentlich wurde. Dadurch wurde seine Karriere beendet. Nun verfolgt Annika wieder ihre eigenen Theorien und stößt auf einen 20 Jahre alten Fall, der Ähnlichkeiten zu der heutigen Geschichte aufweist. Annikas Chef Anders Schyman sieht sich plötzlich von allen Seiten angegriffen.

Annika hat sich inzwischen von ihrem Mann Thomas getrennt und lebt in einer neuen Beziehung. Wir erfahren einiges über die Probleme dieser Patchwork-Familie, in der Annika nicht wirklich glücklich ist. Sie wirkt auf mich lange nicht mehr so tough wie in den früheren Bänden. Dennoch geht sie weiter ihren Weg, auch gegen Widerstände, wenn sie sich in einen Fall verbissen hat.

Nina Hoffmann wird in diesem Buch genauso viel Raum eingeräumt wie Annika Bengtzon. Aber Nina bleibt mir fremd, zu wenig weiß ich über sie und ihre Vergangenheit. Aber auch Annika würde mir fremd bleiben, wenn ich sie nicht aus den vorigen Bänden gut kennen würde.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, aber viele Perspektivwechsel brachten hier nicht die erwartete Spannung. Die Leseprobe hat mich noch gefesselt, aber das Buch konnte mich nicht wirklich überzeugen. Für sich betrachtet mag es eine akzeptable Geschichte sein, aber in der Folge zu den anderen Bänden ist sie enttäuschend. Zuviel Privates der Protagonistinnen lenkte vom eigentlich Kriminalfall ab. Das abrupte Ende ist zwar nachvollziehbar, aber nicht befriedigend.

Nicht überzeugend.