Rezension

Antikriegsbuch

Die letzten Tage unserer Väter -

Die letzten Tage unserer Väter
von Joël Dicker

Bewertet mit 5 Sternen

J.Dicker ist ein Autor, der mich immer wieder mit seiner lebendigen Erzählkunst mitreißt.
Sein erster Roman beschreibt das Leben junger Rekruten, die vom Secret Service als Widerstandskämpfer gegen die Nazis in Frankreich eingesetzt werden. Er hat sich auf eine spezielle Truppe fokussiert. Der Leser lernt jeden Einzelnen von seiner persönlichsten Seite kennen und kann den Werdegang der jungen Leute verfolgen. Nicht alle schaffen es durch den Krieg, aber ihr Zusammengehörigkeitsgefühl bleibt ungebrochen. Sie sind aller sehr unterschiedlich, sowohl von Geburt als auch von der Einstellung her. Es gibt einen angehenden Priester, es gibt eine junge Frau, es gibt den romantischen Dichter, den gewaltliebenden Grobian und den scheuen Dicken. Es prallen Weltanschauungen aufeinander, doch der gemeinsame Feind verschweißt sie zu einer Einheit, auch wenn sie bei ihren Einsätzen auf sich allein gestellt sind.
Es gibt auch eine sehr tragische Wendung in der Handlung. Eine Entscheidung, aus Liebe gefällt, reißt viele in den Abgrund. Mich hat diese Passage sehr berührt.
Neben den persönlichen Schicksalen, die einen das ganze Buch über nicht loslassen, erfährt man auch einige sehr interessante Details über die Kriegsführung der Partisanen hinter den Kampflinien.
Alles in allem ist es ein sehr emotionaler, aber auch ein sehr spannender Roman und mit keinen von den späteren Werken des Autors zu vergleichen. 
Auch das Hörbuch ist sehr zu empfehlen.
Torben Kessler ist die perfekte Besetzung als Vorleser.