Atemberaubend und schockierend
Bewertet mit 5 Sternen
Als im trockenen Sommer 2023 die WAsserstände sinken, wird eine zerstückelte, einbetonierte Frauenleiche gefunden. Die Profilerin Sophia Kaise vom BKA nimmt zusammen mit ihrem Kollegen Leonhard Michels die Ermittlungen auf. Schnell finden sich Hinweise auf einen (!) Serientäter und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Der wohl bekannteste operative Fallanalytiker Deutschlands, Axel Petermann - gerne nach amerikanischem Vorbild "Profiler" gennannt - , hat sich mit der Bestsellerautorin Petra Mattfeldt, vielen Leser*Innen historischer Romane auch unter ihren Pseudonymen Caren Benedict oder Ellin Carsta bekannt, zusammengetan, um aufsehenerregende KriminalFälle für ein breites Publikum fiktiv nachzuerzählen. "Im Kopf des Bösen. Ken und Barbie" ist nun der zweite Fall dieser Reihe nbmm
Abwechselnd aus der Sicht von Sophia und Leonhard geschrieben, auch mit Passagen aus Sicht des Täter und der Opfer, erschaffen die Autoren einen hochspannenden Fall, der mich bis zur Aufklärung in seinen Bann zog. Ist das Ende auch nicht vollumfänglich befriedigend, so ist der Fall auf jeden Fall abgeschlossen ist an die Realität angelehnt Die brutalen und schockierende Beschreibungen sind manchmal nur schwer zu ertragen und sicher nichts für zartbeseitete Leser'Innen.
Besonders gefallen haben mir die Ausarbeitung der Handelnden; insbesondere Sophia, die unter dem Asperger-Syndrom leidet, ist eine ungewöhnliche Figur, anhand der aber auch diese Störung des Sozialverhaltens gut und nachvollziehbar beschrieben wird. Auch die - eher schlechte - ZUsammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen regt zum Nachdenken an.
Im Nachwort informieren die Autoren über die Hintergründe und Details aus dem echten Fall um das Serienmörderpaar, das seiner Zeit in Kanada für Aufsehen sorgte und von der Presse "Ken und Barbie" getauft wurde. Diese reale Basis erhebt die Geschichte nochmals auf ein anderes Niveau und steigerte das Grauen.
Meiner Meinung nach haben Mattfeld und Petermann eine Reihe ins Leben gerufen, die absolut lesenswert ist, atmeberaubend und schockierend, aber eng an der Realität. Fünf Sterne und Leseempfehelung!