Rezension

Atmosphärisch, düster und skurril

Was geschieht in der Nacht -

Was geschieht in der Nacht
von Peter Cameron

Bewertet mit 3 Sternen

Ein New Yorker Ehepaar hat sich auf eine Reise gemacht, um ein Kind zu adoptieren. Sie fahren mit dem Zug durch eine unwirtliche Gegend und landen dann auf einem verschneiten, einsamen Bahnhof. Sie lassen sich von einem Taxi ins Grand Imperial Hotel, das die besten Zeiten längst hinter sich hat, bringen. Am nächsten Tag landen sie statt im Waisenhaus bei dem mysteriösen Heiler Emmanuel. Damit beginnen Verwicklungen und ihre Pläne geraten durcheinander.

Der Autor Peter Cameron präsentiert uns mit seinem Roman ein sehr düsteres surreales Szenario. Man weiß nie, ob alles real ist oder sich im Traum abspielt.

Auch die auftretenden Figuren sind skurril. Das Ehepaar, dass immer nur als die Frau und der Mann genannt werden, wollen ihre letzte Chance auf ein Kind nutzen. Die Frau ist sterbenskrank und möchte, dass ihr Mann später nicht alleine ist. Manchmal spürt man die enge Verbindung der beiden, wie bei der Szene auf dem Bahnhof, doch meist hatte ich das Gefühl, als wenn sie mehr und mehr auseinanderdriften. So können die anderen Figuren im Hotel, wie die Schauspielerin Livia Pinheiro-Rima und der Geschäftsmann Henk, manipulierend ins Geschehen eingreifen.

Die Sprache des Autors hat mir ungemein gut gefallen. Anfangs fand ich es noch spannend, da ich nicht wusste, was mich erwartet und die düstere ungewöhnliche Atmosphäre gefiel mir auch, doch dann hat mich die groteske und verwirrende Geschichte immer mehr verloren. Na ja, die Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich und anderen mag gerade das gefallen.