Rezension

Außergewöhnliche Idee eines skuriles Museum - wundervoller Roman zum Abtauchen

Die Liebe zu so ziemlich allem - Christine Vogeley

Die Liebe zu so ziemlich allem
von Christine Vogeley

Bewertet mit 5 Sternen

In einer kleinen Stadt in Deutschland gibt es ein Museum, das seinesgleichen sucht – so viele seltsame, bunte Dinge stehen dort herum und in heimnisvoller Verbindung zueinander. Die sehr nette Kuratorin Carlotta Goldkorn sitzt dort gerade dem sehr netten Schweden Gösta Johansson gegenüber, der dem Museum ein Gemälde leihen will. Ja, natürlich. Liebe auf den ersten Blick. Alles gut? Keineswegs. Denn das schwedische Gemälde, über hundert Jahre alt, löst eine Kettenreaktion dramatischer Ereignisse aus. Und die Welt gerät ins Wanken …

„Die Liebe zu so ziemlich allem“ kam als Überraschungsbuch zu mir. Auf Anhieb war ich schon von dem Cover begeistert.
Oft sind es die kleinen Gesten, die glücklich machen. In diesem Fall die Geschichte um das fiktive Museum, welches der als exzentrisch geltende  August Gayette vor weit über hundert Jahren gegründet hatte. Dieser Mann hatte alles gesammelt, von A bis Z. Seinen Nachfahren bzw. der Nachwelt hatte er ein wahrlich einzigartiges Museum hinterlassen.
Für mich macht ein gutes Buch aus, dass ich es mit Sicherheit nach 40/50 Seiten unbedingt  weiter lesen muss. Das trifft auf „Die Liebe zu so ziemlich allem“ zu.
Zwei Frauen, genauer gesagt zwei Gayette-Nachfahren im Museum. Zum einen die Amerikanerin Susan, hervorragende Malerin und Restauratorin, und schon seit über zehn Jahren vor Ort.
Dann ist da Dr. Carlotta Goldkorn, deren Großonkel August Gayette war.
Das Gayette-Museum Fichtelbach soll um eine weitere Attraktion reicher werden. Dazu reist der Schwede Prof. Gösta Johansson an, im Gepäch ein Gemälde von Jasper Johansson. Dieser hatte zu Lebzeiten im Auftrag von August Gayette alles auf Leinwand gebracht, wo die voN Gayette finanzierten Expeditionen hinführten.
Allein schon die Beschreibung der Ausstellungsstücke ist so bildhaft, dass man meint, man nimmt an einer Führung teil. Vielleicht sollte man die Idee dieses fiktiven Museums aufgreifen und verwirklichen.
Carlotta Goldkorn und Gösta Johansson – zwei verwundete Seelen, um die es innerhalb von Sekunden geschehen war. Liebe auf den ersten Blick.
Dreh- und Angelpunkt ist das Gayette-Museum. Doch alle anderen Charaktere fügen sich spielerisch in die Handlung ein, die von Carlotta und Gösta angeführt wird. Die Liebesgeschichte in diesem Roman ist nicht zu dick aufgetragen bzw. kitischig.
"Die Liebe zu so ziemlich allem" war mein erstes Buch von der Autorin Christine Vogeley,  sicherlich nicht mein letztes. Für mich war das pure Unterhaltung, eine tolle Idee mit dem Museum, weg vom Alltagsstress, abtauchen und genießen.