Rezension

Band 8 der "Sheperd"-Reihe oder die Stimme der Langeweile

Die Stimme des Wahns -

Die Stimme des Wahns
von Ethan Cross

Bewertet mit 2 Sternen

In diesem Band trifft Ackerman auf einen alten Bekannten aus den Romanen rund um die Shepherd-Organisation- Demon. Bei einem Besuch des inhaftierten Demons stellen Ackerman und Nadia fest, dass etwas nicht stimmt und beginnen daraufhin mit Ermittlungen. 
Vorn weg: Dieser Roman hätte so viel besser in die Shepherd-Reihe gepasst und das aus folgenden Gründen:
- Nur wenn man die Romane gelesen hat, versteht man die Bedrohung, die von Demon ausgeht
- Für die Leser, die die Reihe nicht kennen wurde eine Passage quasi Wort für Wort aus einem alten Roman übernommen (Die Nachstellung der Flucht von Demon nach seiner Inhaftierung)
- Auch Ackermans Bruder Marcus Williams und sein Sohn Dylan kehren zurück
- Nadia taucht in diesem Roman auf ca. 30 Seiten auf, sogar von Dylan liest man mehr

Ich finde es sehr schade, dass Nadia in diesem Band so an den Rand gestellt wird. Gerade ihre Beziehung zu Ackerman fand ich erfrischend zu lesen. Jetzt ist sie nur noch eine Randfigur, die mit technischen Spielereien betraut wird und als Love interest für Ackerman fungiert. Dabei hat sie doch bereits gezeigt, dass so viel mehr  in ihr steckt. Aus der Ackerman-Shirazi wurde wieder die Ackerman-Williams-Reihe.

Ackerman selbst konnte mich in diesem Roman auch nicht wirklich überzeugen. Im Katz-und-Maus-Spiel von Demon ist er die Maus und nicht wie sonst die Katze. Er schwingt wie gewohnt seine großen Reden lässt aber selten Taten folgen oder ist der Herr der Lage. Gegen Ende nervt seine Überheblichkeit einfach nur noch. Hätte Demon nicht eine solche Faszination mit ihm, hätte sein letztes Stündlein längst geschlagen. Auch trifft er Entscheidungen, die nicht zu seiner  Charakterentwicklung passen. Der Ackerman aus den früheren Bänden hätte niemals einen Demon seinen Bruder aufspüren lassen in der Hoffnung "Marcus macht das schon". Auch das Ende habe ich ihm nicht wirklich abgekauft und es hat doch arg konstruiert gewirkt.

Marcus, der in diesem Buch mehr Auftritt hat als Nadia, fand ich sehr anstregend mit seiner perönlichen Rache-Agenda. Er stellt Nadia als kleines, dummes Kind hin, untergräbt alle ihre Entscheidungen und weiß alles besser.
Der einzige Charakter der hier überzeugen konnte ist Demon als verrückter, übermächtiger Superschurke. Ihn mochte ich schon in der Shepherd-Reihe als Genie hinter all dem Wahnsinn und auch hier hat er wieder gut unterhalten.