Rezension

Bedrückend, düster und schockierend

Die letzte Party -

Die letzte Party
von Clare Mackintosh

Bewertet mit 4 Sternen

Für mich wurde es endlich mal Zeit mit der Reihe um Ffion Morgan von Clare Mackintosh zu starten.
Eine ziemlich interessante Reihe, die im ersten Band schon einiges zu bieten hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre ist dabei überaus düster und beklemmend gehalten, was perfekt zur Handlung passt.
Ermittlerin Ffion ist definitiv keine leichte Figur. Oft wusste ich nicht mal, ob ich sie überhaupt mag. Aber sie hat für mich sehr interessante Seiten an sich, was ihre Handlungen oft nachvollziehbar macht.
Auch die Nebencharaktere konnten mich sehr gut für sich einnehmen.
Es gibt niemanden, der nichts zu verbergen hat und das macht es letztendlich auch so spannend und undurchsichtig.
Zudem erfährt man hier auch unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Dadurch erhalten sie ungemein viel Tiefe und Intensität, wodurch man sie ein Stück weit verstehen kann.

Am Anfang brauchte ich etwas, um Fuß zu fassen, was aber definitiv nicht schlimm ist.
Der Plot hat mir unglaublich gut gefallen.
Eine große Party, eine Leiche und Verdächtige gibt es in Hülle und Fülle.
Natürlich war das Mordopfer auch nicht unbedingt ein sympathischer Mensch, was es natürlich auch nicht einfacher macht.
Die ganze Ausarbeitung und vor allem die Ermittlungsmethoden haben mir ungemein gut gefallen.
Dabei erfährt man auch viel über die Charaktere, wodurch man Ihnen auch menschlich sehr viel näher kommt.
Auf diese Art ergründet man auch die Persönlichkeit des Opfers,was mitunter sehr erkenntnisreich und überaus spannend war.

Dabei hatte ich niemals wirklich eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte.
Aufgrund der Hintergründe wurde schnell klar, dass hier einiges im Argen liegt, und zwar richtig und das auf jede erdenkliche Art und Weise.
Besonders die psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekte waren großartig ausgearbeitet.
Dabei erfährt man nicht nur, wie tief die Abgründe hier teilweise reichen. Auch fragt man sich, warum eigentlich alle zur Party gegangen sind.
Im Verlauf der Handlung kommen auch ernste Themen zur Sprache, die ich in dieser Form so gar nicht erwartet habe.
Dabei geht die Autorin auch sehr feinfühlig damit um und zeigt auf sehr eindringliche und ehrliche Art und Weise auf, wie sehr sich dadurch alles verändert.
Einerseits hat man hier ein großes Spektrum an Personen ,aber gleichzeitig hat man das Gefühl, niemanden wirklich zu kennen.
Was sagt das über ihre Beziehung zueinander aus?
Auch Ffion gliedert sich perfekt dort ein, wodurch ihre eigenen Ermittlungen auch erschwert werden.
Die Auflösung hat mich tatsächlich sehr überrascht. Weil ich diese Intention dahinter niemals habe kommen sehen.

Fakt ist, die Autorin hat hier einen verdammt genialen Kriminalroman geschrieben, der so undurchsichtig und komplex ist, dass das ganze Ausmaß immens erschütternd ist und man wirklich erstmal sprachlos ist.
Einzig die Emotionen konnten sich nicht ganz so entfalten, wie ich es mir gewünscht hätte.
Ich freu mich schon auf Band 2.

Fazit:
Mit dem ersten Band um Ffion Morgan legt Clare Macintosh schon ordentlich vor.
Bedrückend, düster und schockierend.
Eine Kriminalroman, der so einige Geheimnisse hütet, die man so nie erwarten würde.
Unbedingt lesen. Ich freu mich auf Band 2.