Rezension

Beschaulicher Husum-Krimi

Der Nordseespuk - Tilman Spreckelsen

Der Nordseespuk
von Tilman Spreckelsen

Bewertet mit 4 Sternen

Peter Söt, Storms Schreiber und bereits aus dem Vorgängerroman bekannt, torkelt betrunken nach hause, als ihm im aufgrund der Ebbe leeren Hafenbecken einen Goldkelch auffällt. Während er eine Leiter zur Bergung sucht, wird der Pokal entfernt und Söt findet stattdessen eine Leiche. Dies ist der Auftakt zum zweiten "Theodor-Storm-Krimi" von Tilman Spreckelsen. Söt vertraut sich seinem Förderer Storm an, der sofort mit Ermittlungen beginnt, die die beiden zu einer historischen Sekte auf der Insel Nordstrand führen. Der Kelch sowie eine weitere Reliquie deuten darauf hin, dass diese Sekte immer noch existiert, möglicherweise sogar für die Morde verantwortlich ist. Doch auch Storm weitverzweigte Husumer Familie scheint tief in diese Angelegenheit verwickelt zu sein.

Soviel zum Inhalt. Wer ruhig erzählte und beschauliche Krimis mag, ist mit diesem Roman weitgehend gut bedient. Einige Ungereimtheiten/Zufälle trüben die Lesefreude allerdings ein wenig.

Was mir nicht zwingend notwendig erscheint, ist der Etikettenschwindel, der im Untertitel vorgenommen wird. Ich-Erzähler und Hauptfigur ist eben nicht, wie zu erwarten, Theodor Storm, sondern dessen Schreiber Söt. Ich finde, der Roman hat das nicht nötig, auch wenn es sicherlich ein gutes Verkaufsargument ist.