Rezension

Dunkle See

Der Nordseespuk - Tilman Spreckelsen

Der Nordseespuk
von Tilman Spreckelsen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Peter Söt findet mitten in der Nacht im Hafenbecken einen goldenen Kelch und eine Leiche. Leider ist, als er mit den alarmierten Behörden dort auftaucht, nur noch die Leiche da und Söts Zustand, betrunken, und seine kriminelle Vergangenheit, machen ihn zum Verdächtigen Nummer eins. Sein Arbeitgeber Theodor Storm glaubt an ihn bis Söt über eine zweite Leiche stolpert. Nun wird es eng für ihn. Alle Toten wussten von einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf der Insel Nordstrand einen idealen Staat gründen wollten. Stecken die Anhänger hinter der Sache und was wollen sie erreichen. Dazu steht Weihnachten vor der Tür und den Behörden kommt eine bequeme Lösung gerade recht.

Der zweite Band mit dem Ermittlerduo Storm und Söt. Spreckelsen schafft es eine wunderbar düstere Atmosphäre zu weben, die mich sofort gefangengenommen hat. Mit eingestreuten Rückblicken wird dem Leser eine fast vergessene Gestalt der Vergangenheit näher gebracht: Antoinette de Bourignon. Geschickt werden historische Fakten mit einem fiktiven Kriminalfall zu einem tollen historischen Regionalkrimi verstrickt.

Leider sind die Ermittler im zweiten Band noch passiver als im ersten. Gerade Storm scheint hier eher als Legitimation zu dienen, damit Söt von den Behörden angehört wird. An der Lösung des Falls kann der Leser weder „mitarbeiten“, noch arbeiten die Charaktere aktiv daran. Die Charaktere bleiben hier auch etwas eindimensional. Ich hoffe, dass der nächste Band die Figuren aktiver macht und ihnen etwas mehr Substanz gibt.

Fazit: 4 ½ Sterne für einen ruhigen, aber atmosphärisch gelungenen Krimi mit interessanten, ausbaufähigen Figuren. Die Reihe hat noch sehr viel Potential, doch schon jetzt zieht sie mich in ihren Bann.