Rezension

Bewährtes Konzept

Ein bühnenreifer Mord -

Ein bühnenreifer Mord
von Janet Laurence

Bewertet mit 4 Sternen

Runde Sechs. Dieses Mal heißt es Darina Lisle gegen die Scheinwelt des Fernsehens. Eine Welt voller Möglichkeiten - auch für eine Krimischreiberin.

Runde Sechs. Dieses Mal heißt es Darina Lisle gegen die Scheinwelt des Fernsehens. Eine Welt voller Möglichkeiten - auch für eine Krimischreiberin.
Es ist wirklich erstaunlich, dass mir Janet Laurences Buchreihe nicht langweilig wird. Eigentlich ist es immer dasselbe: Darina stolpert, jedes Mal in einem anderen Setting - dieses Mal eine Kochsendung - in einen Mordfall hinein. Obwohl sie es nie richtig zugeben will, beginnt sie das Amateuremitteln und horcht alle Beteiligten aus. Aus diesen Gesprächen und weiteren über die Geschichte verteilt versteckten Informationen setzt die Köchin mit mehr oder weniger bereitwilliger Hilfe, aber immer mit Streits über Frauenrollen durchsetzter Unterstützung von Partner William Pilgram eine Lösung des Falls zusammen. Dieses Schema ist seit Band Eins erschreckend gleich geblieben und noch erschreckender Weise noch immer nicht abgenutzt. Warum nicht? Es könnte daran liegen, dass die Leser mit raten können und eine realistische Chance bekommen selbst den Mörder zu entlarven. Es kann an den wiederkehrenden Figuren liegen, deren Lebensweg man mit verfolgen will. Obwohl man davon in Band Sechs leider nur sehr wenig erfährt. Vielleicht liegt es auch an der Flexibilität mit der die Autorin ihr Konzept immer wieder leicht verbiegt. Der Kern bleibt, doch sie spielt mit Stilen, Handlungselementen und Themenwelten, sodass jedes Buch einen eigen Charakter und neuen Anstrich bekommt.
So auch bei diesem sechsten Band. Er gefällt mir vor allem zu Beginn besser als der Vorgänger. Dann vermisse ich jedoch Einblicke in Darinas Privatleben. Hier wird viel übersprungen. William kommt vor, aber mit ihm werden fast nur Streits über immer wieder das Gleiche geschildert. Das finde ich wie gesagt schade. Andererseits lenkt so natürlich auch nichts von dem Mordfall ab und die Geschichte schreitet zügig voran. Vielleicht wäre hier die goldene Mitte aus beiden besser gewesen.
Auch der Schluss hat mich nicht hundertprozentig glücklich gemacht. Ich konnte die Auflösung nicht vollkommen nachvollziehen und hatte den Eindruck die Logik musste zugunsten überraschender Schuldiger Abstriche machen.