Rezension

Bildgewaltiges Epos über die Macht des Aberglaubens und der Liebe

Das verborgene Paradies -

Das verborgene Paradies
von Luca Di Fulvio

Bewertet mit 5 Sternen

Bibliographische Daten:

Taschenbuch Bastei Lübbe AG 2022

Seiten:622

ISBN: 978-3-404-18775-1

Preis: 16.,99 €uro

 

Klappentext:

Ein kleines Dorf Eine epochale Entdeckung Eine große Liebe

Borgo San Michele, ein Alpendorf umgeben vom Panorama majestätischer Berge. Dort verbinden sich die Schicksale von Daniele, einem jungen Mann, der mit einer besonderen Gabe zur Welt kam, und Susanna, die unter dramatischen Umständen geboren wurde. Es ist das Jahr 1633, und die Inquisition verfolgt gnadenlos jeden, der ihre Lehre anzweifelt. So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der das Weltbild der Kirche mit einem spektakulären Beweis ins Wanken gebracht hatte: Nicht die Erde ist der Mittelpunkt des Universums, sondern die Sonne. Eine atemberaubende Mission bringt auch Susanna und Daniele in tödliche Gefahr. Doch sind die Menschen um sie herum überhaupt bereit für eine neue Zeit? Und ist die Zeit bereit für eine Liebe über Grenzen hinweg?

 

Inhaltsangabe:

Susanna, geboren von einer Hure, verliert bei der Geburt ihre Mutter und wird durch Prior Fra Thevet vor dem sicheren Tod gerettet – schon bei ihrer Geburt gab es Individuen welche sie ersäufen wollten (schließlich wurde sie in Blut geboren und kann somit nur eine Hexe sein). Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter vom Vater verstoßen und ebenfalls von Fra Thevet in Obhut genommen. Sowohl Susanna`s als auch Daniele`s Mutter sterben am selben Tag – somit sind ihre Beider Leben miteinander verwoben und ihre Wege kreuzen sich im Kloster das erste Mal. Wir begleiten Daniele und Susanna durch viele Jahre ihres Lebens, durch Irrungen und Wirrungen begleitet durch den im Volk verbreiteten Aberglauben und verfolgt von Intrigen, Hass aber auch Liebe und Hilfsbereitschaft. Durch Intrigen und Böswilligkeiten schafft Paolo, ebenfalls mit Susanna und Daniele im Kloster aufgewachsen, es dafür zu sorgen, dass Susanna als Hexe angeklagt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird. Ist sie noch zu retten? Daniele gibt alles – wird er es schaffen?

 

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist wieder im typischen bild- und wortgewaltigen Schreibstil von Luca Di Fulvio geschrieben. Er benutzt kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven als literarische Elemente um einen flüssigen Lesefluss zu erzeugen. Das Buch ist in zwei verschiedenen Zeiten geschrieben – es beleuchtet das Geburtsjahr von Susanna und Daniele und das eigentliche Geschehen (den Hexenprozess). Die unterschiedlichen Zeiten sind durch Überschriften und Zeitangaben über den einzelnen Kapiteln sehr gut zu unterscheiden. Die Hauptcharaktere des Buches sind sehr gut gezeichnet und ich konnte die Beweggründe der Protagonisten sehr gut nachvollziehen. Ich habe mit ihnen gefiebert, gelacht und geweint. Auch waren die Umstände der damaligen Zeit regelrecht zu greifen, der Aberglaube, die Angst vor der Inquisition – ich konnte sehr gut verstehen warum das Volk geschwiegen hat obwohl es eindeutig war, dass das Gericht auf dem falschen Weg ist. Die Geschichte blieb bis zum Schluss spannend – es traten immer wieder Wendungen ein, mit denen ich als Leser nicht unbedingt gerechnet habe und somit war ich immer wieder überrascht. Der Schluss hat mir persönlich nicht so ganz gefallen – ich hätte es anders aufgelöst (betreffs eines Protagonisten, welcher mir sehr ans Herz gewachsen ist).

 

Fazit:

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und von mir gibt es einen absolute Leseempfehlung.  Alle Handlungen und Beweggründe der Protagonisten waren stimmig.