Rezension

Bizarr, irritierend, ungewöhnlich

Treacle Walker -

Treacle Walker
von Alan Garner

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eines Tages kreuzen sich die Wege vom Treacle Walker, dem Lumpensammler und Wunderheiler, mit dem des jungen Joseph Coppock. Der Junge, der allein in einem Haus wohnt und über den wir kaum mehr erfahren, dass er gerne Comics liest und dass er auf dem einen Auge kaum sieht, geht ein seltsames Tauschgeschäft mit Treacle Walker ein. Für einen seiner alten Schlafanzüge sowie einen Knochen erhält er einen eigenartigen Stein und ein weiß glasiertes Keramiktöpfchen.

So ungewöhnlich die erste Begegnung der beiden war, so außerordentlich sind auch die nächsten Treffen. Es entspinnt sich eine Art Vertrautheit, vielleicht sogar Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Figuren. Doch nicht nur die Szenen zwischen Joseph und Treacle Walker muten bisweilen bizarr an, auch die restliche Geschichte ist irritierend und ich habe mich beim Lesen in einen seltsamen Strudel hineingezogen gefühlt.

Für mich war die Geschichte ebenso wie die Figuren nicht wirklich greifbar. Ein absurder Traum, eine eigenwillige Verschmelzung von Zeit, Traum und Realität, von Magischem und Absonderlichem. Ein ungewöhnliches Buch, bei dem es vielleicht hilfreich gewesen wäre, bereits andere Bücher des Autors zu kennen – sei es, um den Erzählstil besser einordnen zu können oder auch um die ein oder andere Anspielung im Buch verstehen zu können.

Der Schreibstil ist mal spielerisch, mal philosophisch, dann wieder einfach beschreibend, ohne tiefsinnige Bilder.

Für mich ein Buch, zu dem mir viele Adjektive einfallen wie etwa kurios, befremdlich, ungewohnt, bizarr, grotesk und so weiter, bei dem es mir aber umso schwerer fällt wiederzugeben, worum es eigentlich geht. Es ist für mich nicht greifbar, erinnert mich vielmehr an einen Fiebertraum, ein Delirium, bei dem nichts einer tatsächlichen Logik folgt, sondern alles miteinander verschwimmt und es schwerfällt, Grenzen zu erkennen.

Daher fällt es mir auch schwer, das Buch zu bewerten. Ich kann nicht sagen, dass das Buch schlecht war, aber eben auch nicht, dass es jeder unbedingt gelesen haben muss. Wenn ihr die Möglichkeit habt, lest einfach mal rein und entscheidet dann, ob ihr euch auf diese Geschichte einlassen wollt.