Rezension

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cleanfood statt fastfood

No time to eat - Sarah Tschernigow

No time to eat
von Sarah Tschernigow

Bewertet mit 3 Sternen

Zu wenig Zeit zum Essen (vom Kochen ganz zu schweigen) als Ursache von Gesundheitsproblemen? Diese Theorie verfolgt Sarah Tschernigow, erfolgreiche Ernährungsberaterin, die in diesem Buch ihre Podcast-Reihe "no time to eat" zu Papier bringt. Sarah betrachtet sich selbst "notimetoeat"-Geschädigte, litt unter Essstörungen, Diätwahn und absolutem Abnehmzwang, was auch zu einem Klinikaufenthalt führte (am absoluten Tiefpunkt wurde die Küchenwaage zum Kalorienberechnen sogar mit ins Restaurant genommen). 
Der 10-Punkteplan in Sarahs Buch ist leicht verständlich, die Motivation hinter Sarahs Vorgehen einleuchtend, die Schilderung, wie sie sich selbst beinahe zerstört hätte, erschütternd.
Leider haben mich die Rezepte nicht angesprochen und auch nicht zum Mitmachen oder Nachahmen animiert. Dass Schnittchen oder das süße Teilchen vom Bäcker keine ausgewogene Ernährung darstellt, ist eigentlich logisch, aber ob sich Kaffee mit Kokosöl und Butter gemischt wirklich für eine ausgewogene Ernährung eignet, bleibt anzuzweifeln. 
Cleanfood wird propagiert, die zahlreichen Zusatzstoffe in einem Joghurt angeprangert, doch dann werden Smoothies mit Protein-Pulver und ähnlich chemischen Diätstoffen angereichert - irgendwie wirkt das für mich nicht schlüssig. Zudem basieren die Rezepte zu einem großen Teil auf industriell verarbeiten Lebensmitteln (Bohnen, Kichererbsen, passierte Tomaten) bzw. nicht regionalen „Superfoods“, die ich aus vielerlei Gründen für bedenklich halte (z. B.Cranberries oder auch Avocados). Ich empfand die Rezepte eher als Mealmix denn als Mealprep. Dennoch fand ich einige der Tipps sehr wertvoll, die sicherlich auch zukünftig beachtet werden.