Rezension

Cousin-Brüder

Simón -

Simón
von Miqui Otero

Bewertet mit 3 Sternen

Simón wächst in Barcelona auf, behütet von seinem Cousin Rico und den Gästen der Bar seiner Eltern. Als der “Cousin-Bruder” verschwindet, klammert er sich an jede noch so kleine Spur, um den Cousin zu finden.

Die anfängliche Stimmung vermag zu verzaubern, ist doch von der Liebe zu Büchern, von Freundschaft und mysteriösen Geheimnissen die Rede. Obwohl nicht viel passiert, tut die fantasievolle Sprache ihr Übriges. “Simón spürte einen kleinen Gorilla in sich, der traurig oder wütend gegen seine Brust schlug, weil er rauswollte.”

Laut Klappentext setzt der Autor mit dem Roman “seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal.” Ich habe die Stadt jedoch eher als Grundrauschen erlebt; es wurden Orte genannt, die zwar der Stadt zuzuordnen waren, jedoch nicht näher beschrieben wurden; das Flair Barcelonas wurde dabei nicht vermittelt.

Die Handlung bildet Auszüge aus Simóns Leben in den Jahren zwischen 1992 und 2018 ab. Dies führte aber nirgendwohin. Nach den Reisen des Protagonisten hätten eine Entwicklung stattfinden, sich Erkenntnisse ergeben müssen. Nichts davon spürend, ging meine Faszination im Laufe des Buchs unerwarteter- und bedauerlicherweise verloren.