Rezension

1,5 Sterne und die Suche nach dem roten Faden der Geschichte

Simón -

Simón
von Miqui Otero

Bewertet mit 1.5 Sternen

Klappentext:

„Als Kind träumt sich Simón aus der Bar seiner Eltern in die Welt von Dumas` Abenteuerromanen fort. Auch das Barcelona der Neunzigerjahre steckt voller Euphorie, doch selbst der Glanz der Stadt und die Magie der Bücher können Simón nicht vor allen Herausforderungen bewahren, die die Zukunft für ihn und sein Umfeld bereithält.

 

Simón wächst, weitgehend sich selbst überlassen, in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Nicht unbedingt der beste Ort für einen kleinen Jungen, doch sonntags verwandelt sich Simóns Leben in pure Magie. Denn jeden Sonntag bringt ihm sein Cousin einen historischen Abenteuerroman vom Bücherflohmarkt des Viertels mit. Die Helden dieser Romane vergisst Simón nie wieder. Nicht, als sein Cousin spurlos verschwindet, und auch nicht, als Simón die Liebe kennenlernt und sich als Koch in Luxusküchen verdingt. Doch weder die strahlende Stadt ist vor der Entzauberung gefeit, noch Simóns eigenes Leben...“

 

Autor Miqui Otero hat „Simón“ verfasst. Das Buch wird vom Verlag so beschrieben „Miqui Otero hat mit diesem zärtlichen, mehrere Jahrzehnte umspannenden Familienroman nicht nur seinem Helden Simón und der sinnstiftenden Kraft der Literatur, sondern auch seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal gesetzt.“. Ich muss zugeben das ich keinen Punkt davon unterschreiben kann. Warum? Simóns Geschichte wirkt von Beginn an verworren und verklärt. Entweder liegt es an der Wortwahl oder am Ausdruck? Ich weiß es nicht. Simón und Rico (sein Cousin) blieben mir fern bis zur letzten Seite. Beide entwickeln sich, finden zusammen, entfernen sich wieder von einander, machen Erfahrungen fürs Leben aber welcher Tenor soll hier erzählt werden? Von dem Flair Barcelonas fehlt hier ebenfalls jede Spur. Gerade darauf hatte ich große Hoffnung in das Buch gesetzt aber leider ist diese zerplatzt. Es gab einen besonderen Spruch den ich mir mal sehr gut eingeprägt habe und der hier treffend passt: „Ich höre (das wandeln wir hier mal in „lesen“ ab) was du sagst, verstehe aber nicht was du meinst“. Nach allen Parts, nach allen Zeitsprüngen wurden die Fragezeichen im Kopf immer größer. Der rote Faden der Geschichte ist hauchdünn zu erahnen aber nicht treffend zu benennen. Die Protagonisten bleiben mir, wie so vielen Lesern bei diesem Buch, fremd bis zum Schluss. Hier wirkt nichts zärtlich, oder gar sinnstiftend wie vom Verlag beschrieben. Sinnstiftend sowieso nicht, denn dieses Buch gibt Rätsel auf und man sucht vergeblich nach Antworten. Simons Liebe für Bücher und ihre Geschichten war gerade zu Beginn wirklich schön zu lesen aber das war es dann auch. Ich muss wirklich gestehen, ich weiß nicht, welches Denkmal das sein soll, das Miqui Otero hier angeblich für seine Heimatstadt Barcelona erschaffen haben soll. Ich kann es nicht erkennen und bleibe lieber bei Gaudís Sagrada Família… 1,5 Sterne für diese Geschichte