Rezension

Dancing Jax: Zwischenspiel

Dancing Jax - Zwischenspiel - Robin Jarvis

Dancing Jax - Zwischenspiel
von Robin Jarvis

Bewertet mit 5 Sternen

Wer meint, dass der zweite Teil nahtlos an den ersten anknüpft und man sofort wieder im Geschehen mit den Hauptcharakteren des ersten Teils drin ist, hat sich getäuscht. Ich muss zugeben, zu Anfang war ich sogar enttäuscht. Doch je mehr ich gelesen habe, umso mehr war ich wieder begeistert. Denn es werden völlig neue Charaktere vorgestellt. Die einzigen, die ständig wiederkehren sind die Bösen.

So befindet man sich zum Anfang in einer Art Sommercamp, in welches Mädchen und Jungen unter 16 Jahren gebracht werden, die nicht dem Einfluss des Kinderbuches „Dancing Jax“ unterliegen. Hier wird insbesondere das Augenmerk auf Charm, Maggie, Lee, Marcus, Alasdair sowie zwei Mädchen namens Jody und Christina gelegt. Die Kinder sollen ein Wochenende in diesem Camp verbringen und so dazu gebracht werden, ebenfalls dem Bann des Buches zu erliegen. Das Camp ist dazu da, Spaß zu haben, sich mit allem vertraut zu machen und Fragen stellen zu können. Doch am Ende des Wochenendes sind die Zweifel und Ängste der Kinder nur noch größer geworden.
Da der Fluch des Buches bei den Kindern nicht wirkt, müssen sie im Camp bleiben, dass in eine Art Arbeitslager umfungiert wird.

Das Buch ist stellenweise sehr grausam, vor allem, da es hier vorwiegend um Kinder geht. Manchmal musste ich schlucken und wollte mir gar nicht vorstellen, welche Szene ich eben gelesen habe. Im Gegensatz zum ersten Buch hat sich die Gewalt und der Missbrauch geradezu verdreifacht und ich musste das Buch auch mehrfach zur Seite legen.

In erschreckender Art und Weise wird detailliert beschrieben, wie die Kinder genötigt werden, harte Arbeit zu verrichten, monatelang nur von Suppe und Wasser zu leben, keine richtige Versorgung mehr bekommen und eigentlich ganz auf sich alleine gestellt sind.

Andererseits werden Freundschaften geschlossen, die bei einem „geregelten“ Leben nie entstanden werden. Kinder, die zuerst hochnäsig und naiv waren, die man zu Anfang gar nicht mochte, machten eine gewaltige Wandlung durch und waren mir letztendlich die Liebsten.

Gerade dieser Hang zum Detail, der mir im ersten Buch es Autors auch schon aufgefallen ist, macht allerdings wieder eine Art Sucht aus. Denn auch wenn ich für das Buch eine recht lange Zeit gebraucht habe (was aber auch an der kleinen Schrift lag), so hatte ich es doch jede freie Minute in der Hand. Ich musste wissen, wie es weitergeht, wie die Kinder mit ihrer Notlage fertig wurden und vor allem: was bezweckt das Böse eigentlich mit dieser ganzen Vorgehensweise?
Ganz geklärt ist dies nicht, gibt es ja noch einen dritten Teil, auf den ich jedoch sehr lange warten muss (wahrscheinlich Januar 2014).

Trotzdem bin ich begeistert und kann allen, die solche Geschichten gerne lesen, diese Reihe nur Wärmstens empfehlen.

Wie auch beim ersten Band ist das Cover vollends gelungen und zieht Blicke auf sich. Ein echter Hingucker im Bücherregal.

Fazit:
Mein Highlight im März 2013. Wahnsinn, was sich Robin Jarvis hier ausgedacht hat.