Rezension

Das Erbe

Das Erbe - Ellen Sandberg

Das Erbe
von Ellen Sandberg

GELD IST NICHT ALLES IM LEBEN.
Der neue Roman der Bestseller Autorin Ellen Sandberg ist erschienen und ich konnte es mir nicht entgehen lassen, zusammen mit der Protagonistin auf Spurensuche zu gehen…

Nachdem ich so viel Gutes von der Autorin gehört habe, musste ich ihren neuen Roman einfach lesen. Der Klappentext klang ebenfalls vielversprechend, da ich persönlich sehr gerne Geschichten lese, die eine Handlung in der Vergangenheit und eine in der Gegenwart beinhalten. Ebenfalls fand ich es super interessant, da der Roman in Deutschland spielt. Leider konnte mich das Buch am Ende nicht vollends von sich überzeugen, aber kommen wir erstmal zum Inhalt.

Die Story wird aus den Perspektiven der beiden Frauen Mona und Sabine erzählt. Mona ist das schwarze Schaf in ihrer Familie, genau wie Sabine. Beide Frauen haben es nicht leicht im Leben gehabt, wobei es Mona besser getroffen hat. Als Mona von ihrer Großtante Klara ein riesiges Haus erbt, ändert sich ihr komplettes Leben und sie fällt eine Entscheidung: sie tritt das Erbe an und lässt ihr altes Leben – gezwungenermaßen – hinter sich. Doch dieses Erbe hat es in sich und seitdem sie in diesem Haus wohnt, entdeckt sie Dinge, die besser niemals aufgetaucht wären. Sie forscht weiter und kommt einer uralten Familienintrige auf die Spur, die nicht nur ihr Leben betrifft. Monas Tante Klara war einst während dem 2. Weltkrieg ein junges Mädchen und belauschte ihre Eltern bei einem Gespräch, auf dem alles Folgende basiert…

Meine Meinung
Ich fand den Einstieg ins Buch etwas holprig, da ich irgendwie das Gefühl hatte, nicht Teil der Story zu sein sondern immer von ganz weit weg darauf hinabzublicken. Von Anfang hatte ich das Gefühl, ein unerwünschter Zuschauer zu sein. Irgendwie hat sich bei mir gleich anfangs eine Distanz aufgebaut, die sich bis zum Ende hin nicht mehr ganz hat wegschieben lassen. Ich glaube das lag großteils daran, dass mir die Charaktere nicht wirklich gefallen haben. Leider muss ich sagen, dass ich sie sogar sehr plump und oberflächlich beschrieben finde. Sabine war mir von Anfang an einfach nur unsympathisch – es kann sein, dass das so gewollt ist, aber da sie einen Großteil der Geschichte einnimmt, war es mir einfach too much. Auch zu Mona habe ich irgendwie keinen Draht gefunden, da sie eine unglaubliche Mitleidsschiene fährt. Als sie dann endlich anfängt sich zu wehren, war ich sehr dankbar.

Der Schreibstil der Autorin ist trotz der Distanz, die ich empfunden habe, sehr flüssig und insgesamt hat sich das Buch sehr schnell „weg lesen“ lassen. Die Story an sich fand ich auch richtig gut und mir hat der Gedanke dahinter sehr gefallen. Die beiden Handlungsstränge, die zuerst gar nicht miteinander verknüpft waren, werden am Ende zu einem spektakulären Showdown raffiniert zusammengeführt. Das Ende war richtig gut gemacht und hier gibt es von mir deutliche Pluspunkte für die Entwicklung von Mona.

FAZIT.
Die Story an sich ist super und weist auch eine gewisse Spannung auf. Die zwei Sterne ziehe ich persönlich nur aufgrund des distanzierten Schreibstils und der Charaktere ab. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich mehr in die Charaktere einfühlen kann und sie dem Leser greifbar gemacht werden. Ich habe noch „Die Vergessenen“ der Autorin zuhause und bin sehr gespannt, ob mich dieses Werk von ihr dann mehr überzeugen kann.

Bewertung: 3 von 5 Lesezeichen.