Rezension

Das Leben einer Ausnahmekünstlerin

Das Leben ist ein Fest -

Das Leben ist ein Fest
von Claire Berest

Bewertet mit 4 Sternen

So sinngemäß drückte sich Frida Kahlo über ihre körperlichen Unzulänglichkeiten aus. In diesem Satz steckt sehr viel von ihrem Leben und voran ihrem Lebenswillen und Lebensmut drin. So leidend die Künstlerin auch erscheint, sie war keineswegs ein „unbeschriebenes Blatt“.

In “Das Leben ist ein Fest“ von der Autorin Claire Berest findet man einen weiteren Roman über die berühmte mexikanische Künstlerin. Bereits das Cover ist eine Augenweide, doch die Autorin überrascht einen mit einem anspruchsvollen, bunten, extatischen Erzählstil, der einen sofort in das, leider recht dünne Buch, saugt und erst zum Schluss wieder „ausspuckt“.

Claire Berest teilt das Buch einerseits in Kapitel, die jeweils mit den Aufenthaltsorten von Frida und ihrem Mann Diego Rivera überschrieben sind wie auch innerhalb dieser nach dem Vorbild von Kahlos Farbentagebuch, bei dem jeder Farbe eine Laune, Charakteristik oder ein/mehrere Objekt(e) zugeordnet sind. Dadurch taucht der Leser in die Farbenwelt der jungen Frau ein, die von hell bis dunkel alles beinhaltet und so symbolisch für ihr Leben und ihren Lebensweg steht. In kurzen Abschnitten lässt Frida uns an ihrer Gedanken - und Gefühlswelt und, daraus folgend, an ihrer keineswegs einfachen Person und Persönlichkeit teilhaben. Wer glaubt, viel über sie zu wissen, wird hier und da noch überrascht und auch ihr Mann Diego bekommt einen kurzen Auftritt. Insgesamt ein Buch, welches einem sehr nahe geht und man fühlt sich beim Lesen zwischen Mariachis sitzend, Unmengen Tequila trinkend, weinend und fasziniert zugleich. Einige wichtige Kunstwerke und ihre Hintergründe werden erläutert, sodass sich alles nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügt. Die Künstlerin Frida Kahlo und die Person selbst zu begreifen, wird jedoch wohl für immer ein Geheimnis bleiben.