Rezension

Ein Leben im Farbenrausch

Das Leben ist ein Fest -

Das Leben ist ein Fest
von Claire Berest

Bewertet mit 3 Sternen

Frida Kahlo zählt wohl zu den wenigen Malerinnen, die in den Medien und in der Literatur genauso viel Beachtung finden wie ihre männlichen Kollegen. Erneut ist eine Biografie über sie erschienen, diesmal von Claire Berest.

Die Kapitel sind nach Farbwelten benannt, was ich sehr passend finde, denn es geht vor allem um die Emotionen der Malerin in allen Nuancen und Schattierungen. Auslöser dieser Emotionen ist in erster Linie ihr unberechenbarer Ehemann Diego Rivera. Das Fatale liegt darin, dass Frida von Diego geliebt werden möchte und Diego von der ganzen Welt. 

Als ob ihr der egozentrische Maler nicht schon genug Verletzungen zufügen würde, kommen seit ihrem schweren Busunglück körperliche Schmerzen hinzu, die sie ein Leben lang quälen. Man begleitet Frida mal mit, mal ohne Diego durch verschiedene Lebensstationen wie Coyoacán in Mexico, San Francisco, New York und Paris und erfährt, wie sie sich als Künstler gegenseitig beeinflussten.

Die Autorin erweckt die leidenschaftliche Malerin zum Leben, in dem sie sich mit ähnlichem Temperament nahezu in Ekstase schreibt. Stellenweise war mir die Darstellung der Gedankengänge, die auch mal eine ganze Seite sprengten, zu deskriptiv und ausufernd. Gibt man sich ihrem impulsiven Schreibstil hin, spürt man vor allem Berests Begeisterung für die Künstlerin.