Rezension

Das Pferd muss weg!

Und dann kam Juli -

Und dann kam Juli
von Petra Eimer

Bewertet mit 4 Sternen

ACHTUNG: Die Rezension bezieht sich auf das gleichnamige ungekürzte Hörbuch, das hier leider nicht gelistet ist...

Juli ist uns zugelaufen wie anderen Leuten eine Katze oder ein Hund. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht. Bestimmt läuft einem auch mal ein Kaninchen zu oder eine Maus. Passiert. Aber ein Pferd? Tja, Juli stand plötzlich in unserem Garten: 2 Meter hoch, 2 Meter lang und 2 Meter breit. Mindestens! Meine Eltern fanden sie sofort "supersüß", und es störte sie kein bisschen, dass sie kein Hund war. Nur mich störte es, denn mit Pferden wollte ich nie etwas zu tun haben. Zu Recht, wie sich herausstellen sollte, denn so ein Pferd macht nur Ärger... (Verlagsbeschreibung)

Paul ist alles andere als begeistert von dem plötzlichen Familienzuwachs. Da steht doch eines Tages im Juli ein ausgewachsenes Pferd im Garten und weigert sich, wieder wegzugehen. Der Garten ist so natürlich nicht mehr für Abenteuer nutzbar, das Pferd nutzt die Gartenlaube, in der Paul und sein Freund sich immer treffen, als Unterkunft, und alles ist voller Pferdeäpfel. Pauls Eltern sehen das überhaupt nicht als Problem an: ganz im Gegenteil, sie finden das Pferd, das kurzerhand Juli getauft wird, irgendwie toll. Selbst als es den liebevoll gepflegten Gemüsegarten kahl frisst, regt sich niemand ernsthaft auf. 

Dabei will Paul doch viel lieber und schon lange einen Hund. Mit dem kann man wenigstens spielen! Für Paul ist klar: das Pferd muss weg! Erst versucht er, den Besitzer per Flugblatt ausfindig zu machen, dann will er Juli verschenken, doch nichts hilft so wirklich. Stattdessen wird der Garten nun ständig belagert von irgendwelchen Mädchen, die das Pferd einfach nur "süüüüß" finden, und selbst sein bester Freund versteht Pauls Problem irgendwie nicht. Dabei will Paul doch einfach nur eines: sein altes Leben zurück!

Mal eine erfrischend ander Pferdegeschichte, die sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen dürfte (Lesealter: 6-10 Jahre). Zwischendurch empfand ich die Geschichte als etwas zäh, weil Paul aus seiner ewigen Miesepetrigkeit einfach nicht rauskam und sich das Ganze doch etwas zog. Die Wandlung am Ende habe ich im Grunde erwartet (es ist immerhin ein Kinderbuch), kam für mein Empfinden aber doch etwas abrupt. Dennoch macht das Ende neugierig auf die Folgebände.

Marius Clarén liest die ungekürzte Hörbuchausagabe (1 Stunde und 51 Minuten) unterhaltsam und kindgerecht - seiner Stimme habe ich gerne gelauscht. Natürlich gibt es beim Hörbuch keine Illustrationen wie im Printexemplar, aber der eigentlichen Geschichte tut dies keinen Abrruch.

Empfehlung für kleine Pferde-Fans uns solche, die es vielleicht werden wollen...

 

© Parden