Rezension

Den Provence-Duft in der Nase

Das kleine Hotel in der Provence - Marion Stieglitz

Das kleine Hotel in der Provence
von Marion Stieglitz

Bewertet mit 4 Sternen

Lilly will sich von einem Tag auf den anderen ihren Traum erfüllen, den von einem kleinen Hotel in der Provence. Die Gelegenheit muss sie beim Schopf packen, denn ihr Freund hat eine andere und jetzt hält sie nichts mehr in Rostock. 

Schnell findet Lilly ein altes Hotel, und erst noch in der Nähe ihrer Freundin Valeska, die in Südfrankreich verheiratet ist und eine sechsjährige Tochter hat. Zusammen renovieren sie das leerstehende Haus und verwandeln es in ein kleines Hotel, in dem nur Frauen zu Gast sein dürfen - von Männern hat Lilly die Nase voll. Erst wird sie von Noah in London stehen gelassen, dann von Jan verlassen. 

Aber Valeska will Lilly unbedingt mit dem charmanten Antiquitätenhänder Olivier verkuppeln. Bald hat Lilly auch noch seine Tante als Gast. Aber die Komplikationen gehen erst los, als eine englische Reisebloggerin sich für eine Woche im Hotel einnistet. 

Mich hat die Geschichte um Lilly und ihre Auberge wunderbar unterhalten. Den Duft von Rosmarin, Lavendel, Thymian und Jasmin hatte ich in der Nase und ich konnte mir die originell eingerichteten Themen-Zimmer (z.B. Edith Piaf, Jane Austen und Mary Poppins) gut vorstellen. In solch einem Zimmer würde ich auch gerne übernachten und ich könnte mich gar nicht entscheiden in welchem, also würde es auf mindestens eine Nacht in jedem der Zimmer hinaus laufen. 

Ein wenig unrealistisch ist die Story ja schon, denn die Renovation geht blitzschnell vonstatten. Aber der leichte Schreibstil von Autorin Marion Stieglitz und die positive Stimmung tragen einem von der ersten bis zur letzten Seite und dort ist man erstaunt, dass der Roman schon zu Ende ist. 

"Das kleine Hotel in der Provence" ist eine (Lese-)Reise wert, humorvoll und auch ein kleines bisschen romantisch. Lilly ist eine tolle Protagonistin, ihre Freundin Valeska bringt Lilly oft wieder auf den Boden zurück. Die kleine Paula ist ein Goldschatz und Marianne de Boyer bringt als x-mal-Verheiratete das Flair der grossen weiten Welt mit. 

Fazit: Lesen und sich wohlfühlen - das kann man mit dieser Geschichte perfekt.
4 Punkte.