Rezension

Der Duft unseres Lebens in der Welt

Die Illusion des Getrenntseins - Simon Van Booy

Die Illusion des Getrenntseins
von Simon Van Booy

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext
Als Martin schon fast alt genug für die Schule ist, erzählen ihm seine Eltern, dass ihnen vor einigen Jahren, mitten in den Kriegswirren, ein Fremder ein Baby auf den Arm gedrückt hat: ihn selbst. Er braucht Jahre, um seine Herkunft zu begreifen – und er braucht sein ganzes Leben, um dem Mann zu begegnen, der ihn einst gerettet hat. Und auch dann weiß er nicht, wer da vor ihm steht.

In vielen kurzen Kapiteln streift Simon Van Booy das Leben vieler. Martin, Mr. Hugo, Sébastien, Amelia, John und Danny. Scheinbar haben sie alle auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Doch all diese einzelnen Leben und Schicksale sind miteinander verbunden und verwoben. Es ist eine Geschichte vom Krieg, vom Töten und Wiedergutmachen, von der Liebe, dem Hoffen und Wiederfinden.

Simon Van Booy schafft es mit seiner Sprache - die sehr poetisch, sanft, berührend und zärtlich ist – die Protagonisten und ihr Lebens so klar und ohne Schnickschnack darzustellen, dass ich von der Macht seiner Worte berührt bin. Er zeigt in seiner Geschichte, dass unser aller Leben miteinander verbunden sind. Allein das hinterlässt in mir ein Gefühl von Wärme und Liebe, und der Gewissheit, dass ich niemals allein sein werde, denn irgendwo in dieser Welt gibt es immer einen Menschen der zu mir gehört.

Dieses Buch ist eine Bereicherung für das eigene Leben und ein Muss für jeden Leser. Danke Simon Van Booy für diese Ode an das Leben. ♥

 

„Und dann werde ich Philip an der Hand nach oben ins Schlafzimmer führen, werde die Kerzen anzünden, ihre Wärme, finden, und sie eine nach der anderen auspusten, so wie wir eines Tages von einem letzten Lufthauch besiegt werden, und dann ist nichts mehr - nichts außer dem Duft unseres Lebens in der Welt, wie an einer Hand, die einst Blumen hielt." (S. 176/ 177) ♥