Rezension

Der Edelsteingarten

Der Edelsteingarten - Susanne Ayoub

Der Edelsteingarten
von Susanne Ayoub

Inhalt
Wien 1955: Am Weihnachtsabend lernt die 25jährige Laura Younis kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und nur kurz darauf, macht er ihr einen Heiratsantrag. Sie nimmt an und kann so ihrem verhassten Elternhaus entfliehen. Zunächst übt der Irak eine große Faszination auf sie aus, doch schon bald stürzt das Attentat auf die Königsfamilie das Land ins Chaos und auch die Ehe mit Younis verläuft nicht so wie sie dachte. Er führt ein zweites Leben, welches er unter Verschluss hält und Laura nicht daran teilhaben lässt. Das Glück der beiden wird immer wieder auf die Probe gestellt und die Frage wird laut, ob die Liebe wirklich alle Hindernisse überwinden kann?

Meine Meinung
"Der Edelsteingarten" erzählt vom Versuch einer jungen Frau, Eingang in eine fremde Kultur zu finden, mit deren Weltbildern und Regeln umzugehen; den Höhen und Tiefen einer Ehe vor dem Hintergrund politisch dramatischer Zeiten.

Eigentlich bietet der Rahmen, alles was eine gute und packende Geschichte ausmacht. Leider hapert es jedoch an der Umsetzung, die mich leider nicht gepackt hat. Das Buch ist zwar flüssig geschrieben und lässt sich bis auf ein paar kleinere Längen auch gut lesen, aber es hat mich nicht berührt. In erster Linie liegt dies an Laura, die für mich teilweise zu emotionslos und unüberlegt gehandelt hat. Ihre Handlung war manchmal nicht nachvollziehbar und ich hätte sie am liebsten gerüttelt und geschüttelt, damit sie begreift, was sie tut und in welcher Situation sie sich befindet.

Gut herausgearbeitet sind die kulturellen Unterschiede des ungleichen Ehepaars und auch die Beschreibung des Iraks seinerzeit lässt ein passendes Bild entstehen. Auch die politischen Hintergründe in Bagdad hat die Autorin gut in Worte gefasst. Jedoch bleiben viele Fragen, die sich im Verlauf der Geschichte ergeben bis zum Ende hin unbeantwortet, was ich besonders schade finde.

Fazit
"Der Edelsteingarten" hat mir leider nur bedingt gefallen. Die Geschichte bietet eine Basis für einen packenden Roman, bei dem es jedoch an der Umsetzung hapert.