Rezension

Der kleine Fuchs

Fuchs und ich -

Fuchs und ich
von Catherine Raven

Der kleine Fuchs

Meine Meinung

 

Können wir im Gleichgewicht mit der Natur leben? Ja, könnten wir. Wenn der Mensch Herz und Verstand gebrauchen würde, hätten wir eine wunderbare harmonische Natur.

Die Autorin konnte mich mit ihrem detailierten Schreibstil überzeugen. Es war für mich trotzdem nicht leicht in die Geschichte hineinzukommen. Mit der Natur Montanas habe ich mich zuvor noch nie befasst. Jeden Stein und jede Pflanze hat Raven genau beschrieben. Fast nichts davon kenne ich. Steppenläufer sind mir aus sämtlichen Western bekannt. Die vielfältige Pflanzen und Tierwelt in Montana ist spannend. Dennoch hat sie mich Anfangs beim Lesen überfordert.

Die zarte Annäherung von Fuchs und der Frau hat mein Herz berührt. Besonders der Moment, als sie sich zum ersten Mal in die Augen geblickt haben. Ich kannte Füchse nur aus Märchen. Den Spruch “Rotfuchs” aus meiner Kindheit. Mein Bruder und ein Nachbarjunge hatten rote Haare. Sie waren unsere Rotfüchse. Der kleine Fuchs bekommt von Raven jeden Tag um 16:15 aus dem kleinen Prinzen vorgelesen. Auf dem Wacholder Tonic sitzt meistens die lästige Elster T.b.! In der Garage machen sich schwarze Witwen breit. Rebellische Wühlmäuse nerven die Autorin, stellen jedoch eine ausgezeichnete Nahrung für den Wolf und sämtliche andere Tiere dar. Das Cottage mit dem blauen Dach konnte ich mir bildlich vorstellen. Ich habe davon sehr harmonische Bilder im Kopf.

Schritt für Schritt nähern sich Frau und Fuchs. Entwickeln Rituale und spielen miteinander. Fuchs sitzt auf seinem Lieblingsstein und lauscht den Worten der Frau. Und ich bin schockverliebt. Hab mit Fuchs die Geschichten genossen. Keine Geschichte passt hier besser, wie der kleine Prinz. Der Autor Antoine de Saint Exupéry wird in der Geschichte immer wieder erwähnt. Raven nennt ihn Saint Ex und er scheint ein großes Vorbild für sie zu sein. Die Passagen über den verstorbenen Autor sind sehr interessant. Die Geschichte dreht sich nicht ausschließlich um den Fuchs. Raven erzählt aus ihrem Leben. Die Parkrangerin ist einen steinigen Weg gegangen, um in der rauhen Landschaft Montanas ihren Traum zu verwirklichen. Die einsame Frau genießt das Alleinsein. Versucht anderen Menschen die vielfältige Pflanzen und Tierwelt auf Besichtigungstouren nahe zu bringen.

Ich konnte ehrlich gesagt nicht verstehen, warum Raven nicht von Anfang an zu ihrer Freundschaft mit Fuchs stand. Natürlich ist die Freundschaft mit einem Wildtier anders, als mit einem Hund an der Leine. Zeigt es doch, dass die einsame Frau die Natur respektiert und ein kleiner Fuchs Vertrauen fasst. Auch andere Tiere nähern sich sich gerne der Hütte mit dem blauen Dach.

Fazit

Diese wunderbare Geschichte um die Freundschaft zu einem Fuchs konnte mich verzaubern. Sie hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Hat mich um das schmächtige Tier stellenweise bangen lassen. Catherine Raven hat mir die Natur Montanas ein ganz großes Stück näher gebracht. Wieder einmal zeigt sich, wie das sinnlose Eingreifen von Menschenhand die Natur aus dem Gleichgewicht bringt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte ich ab einem bestimmten Zeitpunkt das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte braucht Zeit. Es ist kein Buch welches man auf einen Tag wegsuchtet. Wenn ich eine mir fremde Landschaft kennenlernen möchte, ist es nicht sinnvoll sie mit einem Schnellzug zu überqueren. Ob mir das Ende gefallen hat? Lest bitte selbst.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Catherine Raven. Ich werde Fuchs nie vergessen.