Rezension

Die Flora und Fauna Montanas

Fuchs und ich -

Fuchs und ich
von Catherine Raven

Bewertet mit 3 Sternen

Catherine Raven lebt ein abgeschiedenes Leben in den Bergen Montanas. Wo immer es geht, vermeidet sie es, mit Menschen zusammenzutreffen, denn sie hat keine gute Meinung von den meisten ihren Mitmenschen und weist darüber hinaus autistische Züge auf. Alles was sie braucht, ist die Natur. Auf Wanderungen und von ihrem Haus aus, das aus zwei Zimmern besteht, wobei eines davon rundherum Glaswände hat, beobachtet sie stundenlang die Tiere in ihrer Umgebung. Eines Tages fällt ihr ein magerer Fuchs auf, der neugierig ihre Nähe zu suchen scheint. Jeden Tag erscheint er zur selben Zeit auf ihrem Grundstück und sie beginnt, ihm aus „Der kleine Prinz“ von Antoine Saint-Exupéry vorzulesen und ihm kleine Fundstücke zu zeigen, um ihn bei Laune zu halten.

Die Absätze, in denen Catherine Raven vom Fuchs erzählt, fand ich ganz interessant, aber leider sind sie sehr viel spärlicher, als der Titel des Buchs vermuten lässt. Raven lässt sich auf zahlreichen Seiten detailliert über die Flora und Fauna Montanas aus. Wenn Sie also schon immer alles über Wiesenstärlinge und Hüttensänger, Bitterwurz, Bocksbart, Dachtrespen und Prachtscharten erfahren wollten, sind Sie hier richtig. Mich haben diese Beschreibungen leider sehr gelangweilt. Das Buch springt außerdem von einem Thema zum anderen. Man bekommt zwar einen guten Einblick in das Einsiedlerdasein von Catherine Raven und welchen Herausforderungen sie sich täglich stellen muss, doch ist vieles einfach zu langatmig. Es gibt keinen roten Faden. Wenn ich nicht Teil einer Leserunde gewesen wäre, hätte ich das Buch spätestens in der Mitte weggelegt. Gegen Ende des Buchs erfährt man dann endlich mehr über ihre Beziehung zu Fuchs, aber dem Leser wird wirklich viel Geduld abverlangt, bis dieser Punkt erreicht wird. Zum Ende hin wird das Buch interessanter, nicht zuletzt, weil die Autorin auch ein wenig über sich selbst erzählt und wie die Beziehung zu Fuchs sie verändert hat. Manches in der Geschichte hat mich berührt, doch die langatmigen, strukturlosen Aneinanderreihungen von Gedankengängen waren schwierig zu lesen und stellen den Leser auf eine harte Probe.