Rezension

Der Mythos der Meerjungfrau

Die Meerjungfrau von Black Conch -

Die Meerjungfrau von Black Conch
von Monique Roffey

Bewertet mit 3 Sternen

Karibik 1976: Der junge Fischer David sitzt in seinem Boot, als plötzlich eine Meerjungfrau aus dem Wasser auftaucht. Augenblicklich ist er fasziniert von diesem mystischen Wesen. Als die Meerjungfrau nur kurze Zeit später von amerikanischen Touristen aus dem Wasser gezogen wird, handelt David schnell und versteckt sie zu Hause in seiner Badewanne.
Als junge Frau wurde Aycayia von eifersüchtigen Ehefrauen verflucht, nun verwandelt sie sich in eine Frau zurück. Nicht nur körperlich, auch emotional macht die junge Frau eine schwere Verwandlung durch, die von der Autorin eindrucksvoll geschildert wird.
Leider hat der Schreibstil es mir schwer gemacht, einen Lesefluss zu finden. Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt. Der, des allwissenden Erzählers, welche mir am besten gefallen hat, der von Aycayia, die in Versform geschrieben ist, und der von David. Davids Tagebucheinträge sind voller Grammatik- und Rechtschreibfehler, die aufgrund der Authentizität natürlich gewollt sind, mich aber dennoch gestört haben.
Eine Neuerzählung des Meerjungfrauen-Mythos, die einerseits sehr modern und feministisch, andererseits voller Geschichte ist. Aus Kolonialismus, uralter Mythologie,  roher Naturgewalten, Schicksal und natürlich der Liebe, entsteht eine faszinierende Geschichte mit Karibik-Flair.
Eine Geschichte über eine Meerjungfrau, die märchenhaft, aber zugleich glaubwürdig, vor allem in Bezug auf die Mythologie, ist.