Rezension

Der nächste Fall für Clara Vidalis

Schmerzmacher - Veit Etzold

Schmerzmacher
von Veit Etzold

Bewertet mit 4 Sternen

Clara Vidalis ist zurück und mit ihr ein neuer Fall, der sie selbst wieder in ihrer eigene Vergangenheit führt. Mehrere, als Suizid getarnte Morde tragen die DNA eines ihr nur allzu bekannten Mannes – Ingo M. Ingo M., der einst Claras Schwester missbrauchte und tötete und selbst vor vielen Jahren ums Leben kam. Clara und ihr Team stehen vor einem Rätsel, denn eigentlich ist es gar nicht möglich, dass Ingo M. noch leben könnte. Wer steckt wirklich hinter den Morden?
Meine Meinung
Mit “Schmerzmacher” erschien nun der bereits sechste Fall der Thrillerreihe rund um Clara Vidalis und ihrem Team. Das Cover passt sehr gut zu einem Thriller und macht auch gleich neugierig auf den Inhalt.
Der Einstieg gelang mir problemlos, denn die ersten Seiten waren ein spannender Prolog, der aus der Sicht eines Täters erzählt wird und Bezug auf bereits vergangene Ereignisse nimmt. Man muss hier vielleicht nicht zwingend die vorherigen Bände kennen, um sich in diesem Thriller zurecht zu finden, es wäre aber in diesem sechsten Band durchaus von Vorteil.
Danach gibt es erst einmal einen Zeitsprung, den ich allerdings gar nicht als störend empfunden habe. Man bekommt einen Überblick, was sich im Leben der Ermittlerin getan hat, was hier durchaus für die Entwicklung des Thrillers wichtig wird. Denn Clara Vidalis und MacDeath sind nun Eltern einer kleinen Tochter und dies nimmt durchaus auch Einfluss auf den Blickwinkel der Protagonistin.
Veit Etzold schreibt auch hier wieder sehr direkt und auch oftmals detailliert, weshalb so manche Momente wohl nicht unbedingt für Leser mit schwachen Nerven geeignet sind. Wer mit teilweise grausigen Details eines Mordes keine Probleme hat, kann aber beruhigt zugreifen, denn der Schreibstil ist klar, direkt und flüssig zu lesen.
Womit ich dieses Mal aber ein wenig Zeit benötigte, um mich zurecht zu finden, waren die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitsprünge, bzw. Rückblicke. Auch wenn ich diverse Sichtweisen auf einen Fall immer sehr spannend finde, habe ich hier doch ein wenig Zeit benötigt, um überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem Fall und einer Perspektive von diversen “Geschäftsmännern” zu ziehen. Was mir hier wiederum richtig gut gefallen hat, waren dann wieder die Momente, in denen Etzold den Leser ein wenig in die Psyche des Mörders blicken lässt. Doch nachdem ich da einmal einen Durchblick hatte, wurde der Fall zunehmend spannender. Die Geschichte birgt dabei noch die ein oder andere Überraschung und Wendung für den Leser, so dass man auch die Gelegenheit bekommt, mitzurätseln und mitzufiebern. Die Auflösung war schlüssig und alles in allem wurde hier wieder von A – Z alles durchdacht und strukturiert.
Wie immer sind es die unterschiedlichen Charaktere, die diesen Thriller glaubwürdig machten. Clara Vidalis, die man als strukturierte und direkt handelnde Person kennengelernt hat, hat hier eine Entwicklung gemacht, bei der man einen direkten Blick in die Person hinter der Ermittlerin werfen kann. Sie ist in diesem Fall durchaus persönlich involviert und das macht die Handlung spannend.
Neben Clara Vidalis trifft man hier auch wieder auf einige bereits bekannte Personen aus ihrem Team, die man mittlerweile recht gut kennt und einschätzen kann.
Mein Fazit
Wer die Clara Vidalis Reihe bisher verfolgt hat, der wird auch an dem neuesten Band der Reihe seine Freude habe. Allerdings würde ich hier schon sagen, dass es von großem Vorteil ist, zumindest den ersten Band der Reihe “Final Cut” zu kennen, denn es gibt hier durchaus Bezüge zu diesem Teil der Reihe. Der Thriller lässt sich flüssig lesen, brauchte für mich aber ein wenig um in Schwung zu kommen, weil ich erst einmal selber einen Überblick über die Zeitsprünge und Perspektiven bekommen musst. Inhaltlich ist Etzold wieder schonungslos und lässt auch so manches Detail mit einfließen, das den Leser schaudern lässt. Für Leser der Reihe wieder ein spannender Fall.