Rezension

Der Spielmann – leider etwas lang

Der Spielmann - Oliver Pötzsch

Der Spielmann
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 3 Sternen

„Da steh in nun, ich armer Tor! Und bin so klug, als wie zuvor…“ Dieses Zitat kam zwar nicht vor im Roman, aber so fühle ich mich gerade. Fand ich das Buch jetzt gut oder eher nicht? Wieviel Punkte vergebe ich? Zunächst fand ich die Idee einen Roman über den historischen Faust zu lesen sehr vielversprechend, aber irgendwie habe ich es mir doch anders vorgestellt, wobei ich nicht sagen kann, wie anders.

Der erste Akt entsprach noch voll und ganz meiner Vorstellung. Aber je magischer es wurde, desto fremder wurde mir der Roman. Ist das jetzt doch eher Fantasy und nicht mehr historisch? Dazu kam, dass sich die mittleren Akte sehr in die Länge zogen. Es kam immer mal wieder kurz Spannung auf, aber dann plätscherte es wieder dahin. Zum Ende hin war es wirklich fesselnd, aber selbst da konnte ich das Buch gut weglegen.

Die Zitate aus Goethes Faust fand ich recht amüsant. Das waren immer Déjà vu-Erlebnisse. Es ist ja doch was vom Deutschunterricht hängen geblieben.

Der Schreibstil war zum Glück gut zu lesen, sonst hätte ich mich wahrscheinlich mehr durchquälen müssen. Obwohl so manche Formulierungen leider oft wiederholt wurden. Die historischen Hintergründe und Beschreibungen fand ich sehr interessant, vor allem das Nachwort und der Reiseführer.

Abschließend kann ich sagen, dass ich froh bin, es gelesen zu haben, aber ein paar Seiten weniger hätten es auch getan. Band 2 mit 800 Seiten werde ich mir wohl nicht antun.