Rezension

Der Wolf im Schafspelz

Tote Lämmer lügen nicht -

Tote Lämmer lügen nicht
von Christiane Franke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Darum geht es:

Jeden ersten Samstag im Monat werden die alleinstehenden Herren aus Neuharligersiel bekocht. Da veranstaltet nämlich der Häkelbüdel-Club ein Seniorenessen. Mit dabei ist auch Rosa Moll. Doch dieses Mal vermisst Rosa einen der Herren (Lenny Kramer), die sonst jedes Mal kommen. Eigenartig, denn abgemeldet hatte er sich auch nicht. Und so beschließt Rosa gemeinsam mit Hoyko Manninga, dem Vater von Henner, bei Lenny nach dem Rechten zu sehen. Bei Lenny angekommen, machen die beiden eine grausige Entdeckung. Lenny liegt tot in seinem Haus. Erschossen. Wer hätte denn einen Grund, Lenny umzubringen. Rosa, Rudi (der Dorfpolizist) und Postbote Henner versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Hat der Mord etwas mit Lennys Vergangenheit zu tun? Mit der Kommune, in der er vor Jahrzehnten mal lebte? Kurz darauf wird auch Deichschäfer Gerhard tot aufgefunden. Auch er war damals Mitglied der Kommune. Bei ihren Ermittlungen stößt Hobbydetektivin Rosa auf dubiose Immobilienmakler und auch die sich in Neuharlingersiel und Umgebung ansiedelnden Wölfe spielen eine nicht kleine Rolle bei ihren Entdeckungen. Leider bleiben Rosas Entdeckungen nicht unentdeckt und so gerät sie selbst – wieder einmal – in Lebensgefahr. Können Henner und Rudi ihr rechtzeitig helfen und den Fall lösen?

 

Meine Meinung:

Was war das wieder für ein toller Krimi aus der Feder von Christiane Franke & Cornelia Kuhnert. Auch der in zwischen 10. Fall für das charmante Ermittler-Trio aus Lehrerin Rosa Moll, Postbote Henner Steffens und Polizist Rudi Bakker nimmt einen von der ersten Seite an gefangen. Man ist einfach sofort wieder drin. So, als wäre man nie weg gewesen. Einfach klasse.

Schon die ersten Seiten des Prologs versprechen ein spannendes und humorvolles Abenteuer, wie man es aus den Vorgängerbänden kennt. Ach so, … die Vorgängerbände sind noch nicht bekannt. Abgesehen davon, dass man sich natürlich um jede Menge Lesevergnügen bringt, macht das nicht allzu viel. Man kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse als Einzelband lesen. Wenn man die Charaktere wirklich noch nicht kennt, kann man hinten im Buch nachschlagen. Dort findet man zu jedem eine kurze Beschreibung.
Ebenso findet sich am Ende des Buches eine kleine Rezeptsammlung. Hier kann man die im Buch erwähnten Rezepte nachschlagen und, was noch viel besser ist, auch nachkochen bzw. -backen. Herrlich.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das Buch ist gleichermaßen spannend und humorvoll, mit etlichen Wendungen und jeder Menge Situationskomik gespickt. So tappt man lange im Dunkeln und kann sich herrlich seine eigenen Gedanken zu Tathergang, Motiv und Mörder machen. Auch eine gehörige Portion Lokalkolorit fehlt hier nicht.

Das Buch ist 267 Seiten lang (ohne Personenverzeichnis und Rezeptsammlung sowie Pro-und Epilog) und in 9 Kapitel unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch als auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Für mich eine perfekte Fortsetzung der Reihe von Rosa, Henner und Rudi, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Ich vergebe hier 5 Sterne und freue mich auf den 11. Band.